DEL - 42. Spieltag 2015/2016
G A M E D A Y am Seilersee

gg.
So. 31.01.2016 - Eissporthalle Seilersee (Das Eiswerk) Iserlohn - Spielbeginn: 14:30 Uhr -

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Spielleitung:
HSR Rohatsch, Marian
HSR2 Winnekens, Felix
LSR1 Neutzer, Nikolas
LSR2 Roth, Andreas
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Die Begegnungen der Saison 2015/2016:
04.10.15 - IEC vs. SWW - 6 : 2
22.11.15 - SWW vs. IEC - 4 : 3 OT
18.12.15 - SWW vs. IEC - 4 : 5 SO
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So langsam neigt sich die Hauptrunde dem Ende zu und somit stehen die letzten Partien gegen die einzelnen Teams auf dem Programm. Am Sonntag nun sind die Wildwings aus Schwenningen zu Gast am Seilersee und bitten zum letzten Tanz in dieser Spielzeit. Denn eins ist in jedem Fall klar, die Schwenninger werden die Playoffs wohl nicht mehr erreichen können und somit werden sich die Wege der beiden Clubs in dieser Saison nicht mehr kreuzen. Es ist das drittletzte Spiel vor der kurzen Nationalmannschaftspause und es treffen der Tabellendreizehnte und der Tabellendritte aufeinander.
Bei den Roosters geht es weiterhin darum die guten Leistungen der bisherigen Saison mit der direkten Playoff-Qualifikation zu krönen. Ziel waren die Pre-Playoffs, doch hat man in der Spielzeit für Furore gesorgt und sich im oberen Tabellendrittel festgebissen. Und der Anspruch ist mit jedem Sieg gestiegen, bei den Fans aber auch im Team selbst. Darum wäre die direkte Playoffteilnahme der verdiente Lohn für harte Arbeit, konzentriertes Defensiveishockey und richtig gute Spiele. Aber es sind noch insgesamt 11 Spiele zu absolvieren und hier muss man noch ein paar Punkte einfahren, damit dieses Ziel, dieser große Traum wahr werden kann. Was danach kommt, weiß eh niemand, denn die Playoffs haben ihre eigenen Gesetze. Doch eins muss klar sein, dass defensiv orientierte System der Roosters hat viel Potential für die Entscheidungsspiele in den Playoffs und wenn die Iserlohner ihre Leistung aufs Eis bringen und sich ggf. auch noch steigern, dann wird es für jeden Gegner schwer die Serie gegen die Roosters zu bestehen. Sollte dann auch noch das Heimrecht erspielt werden, weil man am Ende unter den besten vier Teams der Saison gelandet ist, dann ist dies ein weiteres Argument für die Roosters, die mit dem frenetischen Publikum, welches die Playoffs zelebrieren wird, einen weiteres Ass im Ärmel haben könnten.
Allerdings ist zur Zeit eine kleine Schwächephase der Roosters zu beobachten, man hat drei Auswärtsspiele verloren, dabei nur ein Tor geschossen und einen Punkt ergattert. Man blieb neun Drittel ohne eigenes Tor, was für ein Team, welches bisher so offensivstark war, sehr bedenklich ist. Doch woran liegt es? Es gibt viele mögliche Theorien und wenn man es bei den Trainern wissen würde, dann würde man entsprechend gegensteuern. So einfach ist das aber leider nicht immer und von daher ist das Fingerspitzengefühl von Pasanen und Bartman gefragt, um das Team wieder in die richtige Richtung zu lenken. In Krefeld musste man sich nach einen schwachen Spiel von beiden Seiten mit einem Punkt zufrieden geben und leider riss die Serie mit Siegen gegen Krefeld (zuletzt sieben am Stück). Doch mit dem Punktgewinn konnte man mit Düsseldorf gleichziehen, die zu Hause gegen Nürnberg das Nachsehen hatten. Und da Berlin auch verloren hat (zu Hause gegen Ingostadt mit 2:5), konnte man den Rückstand verringern. Aber die Verfolger rücken den drei Teams an der Spitze auf die Pelle, München ist nur noch einen Punkt hinter der DEG und Iserlohn und auch Nürnberg (fünf Punkte zurück) sowie Wolfsburg (acht Punkte zurück) bleiben in Lauerstellung.
Hier die Scorerwertung der Iserlohn Roosters: Luigi Caporusso 35 Punkte (14 Tore, 21 Assists), Jason Jaspers 35 Punkte (14 Tore, 21 Assists), Mike York 35 Punkten (8 Tore, 27 Assists), Nick Petersen 33 Punkte (18 Tore, 15 Assists), Brooks Macek 27 Punkte (12 Tor, 15 Assists), Bobby Raymond 25 Punkte (11 Tore, 14 Assists), Boris Blank 24 Punkte (6 Tore, 18 Assists) und Ryan Button 22 Punkte (5 Tore, 17 Assists).
In Schwenningen hat man sich für die Saison mehr vorgenommen. Doch irgendwie ließ sich dieser Plan nicht umsetzen und man stand die meiste Zeit im unteren drittel der Tabelle. Trotz eines kompletten Umbaus im Kader konnte man sich nicht den Traum einer Playoff-Teilnahme erfüllen und muss sich nun der Angriffe der Krefelder erwehren, die ihrerseits die rote Laterne des Tabellenletzten gerne noch an die Wildwings übergeben möchte. Dabei ist ein Problem die Auswärtsschwäche der Wildwings, die nur fünf Spiele in der Fremde gewinnen konnten. Und nun muss man zum heimstärksten Team der Liga, denn die Roosters haben bisher noch immer in jedem Spiel zu Hause mindestens einen Punkt ergattern können, insgesamt blickt man auf 15 Heimsiege in dieser Saison. Beim letzen Vergleich am Seilersee wer man chancenlos und wurde mit 6:2 zurück in den Schwarzwald geschickt. Zu Hause konnte man die Vergleiche enger gestalten, gewann ein Spiel nach Overtime mit 4:3, das letzte Aufeinandertreffen konnten die Roosters in der Helios-Arena mit 5:4 nach Penaltyschießen für sich entscheiden.
Mit 43 Punkten steht man zur Zeit auf Platz 13 in der Liga, die Pinguine auf Platz 14 weisen 37 Punkte auf. Man kann sich also noch nicht ausruhen, der letzte Platz ist noch nicht zu weit weg. Das muss man aber von den Pre-Playoffplätzen sagen, denn der Rückstand zu Platz 10 (zur Zeit Köln) beträgt 15 Punkte. Man muss festhalten, dass die Schwenninger die „Schießbude der Liga“ sind, insgesamt hat man bisher 145 Tore kassiert. Auf der anderen Seite hat man viel zu wenig Tore geschossen (aktuell 119), obwohl mit Damien Fleury ein Knipser für die Wildwings aktiv ist und ein Will Acton nach seiner Verpflichtung wie eine Bombe in die DEL eingeschlagen ist. Doch fehlt einfach die Ausgeglichenheit im Kader und dies ist wohl auch der Grund, dass bisher nicht mehr als Platz 13 rausgesprungen ist. Im Tor wechseln sich Joseph MacDonnald (23 Spiele, Fanquote 91,7%, Gegentorschnitt 3,21) und Dimitri Pätzold (21 Spiele, Fangquote 90,1%, Gegentorschnitt 3,67) ab, doch beide sind nicht immer der Rückhalt, der für eine besser Platzierung in der Liga notwendig ist. Es sind aber nicht nur die Goalies, sondern auch das Defensivverhalten der Schwenningern, das für das bisherige schlechte Abschneiden verantwortlich ist.
Ashton Rome, der nach Gerüchten im nächsten Jahr für die Roosters auflaufen wird, und Yan Stastny fallen weiterhin wegen ihrer Verletzungen aus. Gleiches gilt für Rob Brown (Gehirnerschütterung) und Jiri Hunkes (Finger-OP). Zudem steht ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Sascha Goc, der offenbar über Hüftschmerzen klagt. Man wird aber motiviert die Reise an den Seilersee antreten, auch wenn der Kader zur Zeit sehr dünn besetzt ist. Denn man konnte am Freitag klar gegen Augsburg gewinnen und zeigte beim 6:1, dass man doch Tore schießen kann.
Hier die Scorerwertung der Schwenninger Wildwings: Will Acton 46 Punkte (13 Tore, 33 Assists), Damien Fleury 34 Punkte (20 Tore, 14 Assists), Andree Hult 33 Punkte (14 Tore, 15 Assists), Ashton Rome 29 Punkte (16 Tore, 13 Assists), Hannu Pikkarainen 23 Punkte (2 Tor, 21 Assists), Simon Danner 19 Punkte (13 Tore, 6 Punkte) und Sascha Goc 18 Punkte (2 Tore, 16 Assists).
Schaut man auf die Tabelle, dann ist es ein ungleiches Duell, welches am Sonntag am Seilersee ansteht. Doch darf man die Wildwings nie unterschätzen, sie sind immer für eine Überraschung gut. Zudem zeigten die Roosters zuletzt nicht ganz so souveräne Leistungen, die war am Freitag in Krefeld auch wieder zu sehen. Doch wie wird sich das zu Hause auswirken, wenn die Iserlohner eine frenetische Fanbase hinter sich wissen, die das Team bedingungslos unterstützt? Für Schwenningen geht es darum sich mit Anstand aus der Spielzeit 15/16 zu verabschieden. Für die Roosters geht es darum die gute Heimbilanz aufrecht zu erhalten und so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um am Ende die Playoffteilnahme und im besten Fall das Heimrecht zu sichern. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Kader der Roosters am Sonntag präsentieren wird, denn ggf. wird Sylvester wieder dabei sein, dafür muss dann ein anderer Lizenzspieler auf die Tribüne. Im Tor hat sich Pasanen auf Mathias Lange festgelegt, auch wenn Pickard zuletzt richtig gute Leistungen gezeigt hat. Ziel muss es also sein, die gute Heimserie fortzusetzen, um Nachrücker wie München auf Distanz zu halten.
Unter Eishockey-Profis gilt die Eissporthalle am Seilersee als einer der schlimmsten Orte auf Erden. Ach was, es ist die "Hölle", sagen die meisten.
(Süddeutsche Zeitung - Februar 2017)