G A M E D A Y am Seilersee


So. 18.09.2016 - Eissporthalle Seilersee (Das Eiswerk) Iserlohn - Spielbeginn: 14:00 Uhr

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Spielleitung:
HSR Krawinkel, Markus
HSR2 Schütz, Markus
LSR1 Neutzer, Nikolas
LSR2 Roth, Andreas
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Die Begegnungen der Saison 2015/2016:
16.10.15 - IEC vs. NIT - 2 : 3 SO
25.10.15 - NIT vs. IEC - 4 : 3 OT
22.12.15 - NIT vs. IEC - 9 : 3
23.02.16 - IEC vs. NIT - 4 : 2
PO-Viertelfinale : IEC vs. NIT - 2 : 4
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Erstes Heimspiel der Saison und es geht gegen den Playoffgegner der Roosters aus der letzten Spielzeit. Die Icetigers aus Nürnberg werden ihre Visitenkarte erstmals am Seilersee abgeben und das ist für Iserlohn durchaus eine sehr ernstzunehmende Aufgabe. Denn gegen die Nürnberger sahen die Iserlohner nicht nur im Playoff-Viertelfinale schlecht aus, die Icetigers sind generell eine Art Angstgegner der Roosters. In der letzten Spielzeit gingen drei Vergleiche verloren, ein Spiel davon glich einem Debakel, als man mit 3:9 auf die Heimreise geschickt wurde. Insgesamt hat man in 70 Vergleichen 44 Niederlagen einstecken müssen.
Es ist aber eine Rechnung offen, denn das bittere Playoff-Aus steckt einigen noch im Kopf. Man will beweisen, dass es auch anders geht, dass man sich gegen körperlich robust auftretende Nürnberger nicht verstecken muss und diesen Gegner schlagen kann. Zudem müssen beide Mannschaften den misslungenen Start in die Saison vergessen machen, denn beide Teams fuhren eine Niederlage ein. Die Roosters verloren nach einem guten Beginn mit 2:4 bei der DEG, die Nürnberger mussten sich zu Hause mit 1:2 gegen Augsburg geschlagen geben, die das Spiel im letzten Drittel innerhalb von zwei Minuten drehten und drei Punkte mit nach Hause nehmen konnten. Somit kann man beim Verlierer des anstehenden Spiels durchaus von einem Fehlstart sprechen, beide Teams sind gefordert.
Schauen wir auf den Gast aus Nürnberg. Nachdem man in der letzten Hauptrunde mit Platz 6 die direkte Playoffqualifikation klar machte und dann im Viertelfinale gegen Iserlohn klar ins Halbfinale einzog, wähnte man sich schon im Finale. Doch hier stellte sich der spätere Vizemeister Wolfsburg in den Weg und zeigte dem Team von Rob Wilson die Grenzen auf. So negativ der Viertelfinalgegner für Iserlohn war, so traf es die Icetigers mit Wolfsburg, gegen die man oftmals nicht gut ausgesehen hat. So auch bei der 2:4-Niederlage im Viertelfinale, der Traum von Thomas Sabo, Martin Jiranek und aller Nürnberger von der Meisterschaft war vorerst ausgeträumt. Doch in diesem Jahr will man wieder angreifen und erneut den Sturm auf den Meistertitel wagen. Hierfür wurde das Team extrem umgebaut (11 Abgänge), mit einem Gesamtetat von 9,7 Mio. € steht Trainer Wilson und Sportdirektor Jiranek sicher eine gute Stange Geld zur Verfügung, um eine schlagfertige Truppe auf die Beine zu stellen. Aufgabe war es Abgänge wie Joslin, Nowak, Klubertanz, Borer, Foster, Oblinger, El-Sayed und Heatley vergessen zu machen.
Blicken wir aber erst auf die Paradereihe der Nürnberger, die nämlich unverändert erhalten geblieben ist. Mit Patrick Reimer, Steven Reinprecht und Yasin Ehlitz steht den Franken die Topreihe der letzten Spielzeit zur Verfügung, die beiden erstgenannten führten nach der Hauptrunde die Scorerwertung der DEL an (64 und 55 Punkte). Und in diesem Jahr werden sie keine Alleinunterhalter mehr sein, hat man sich doch mit sechs neuen Angreifern verstärkt. Besonderes Augenmerk ist dabei sicher auf Andrew Kozek zu legen, der aus der EBEL (Linz) in die DEL wechselte; dort gehörte er immer zu den Top-Torjägern und erzielte im Schnitt 35 Treffer in den letzten Jahren. Mit Philippe Dupuis hat man zudem von den Freezers einen erfahrenen Offensivmann in die eigenen Reihen geholt, der die Icetigers sicher nicht schlechter machen wird. Zusammen mit den verbliebenen Stürmern kann man erwarten, dass Nürnberg wieder zu einer Torfabrik reifen wird.
In der Defensive erfolgte ein krasserer Umbruch, mit Sasa Martinovic und Marcus Weber durften nur zwei Spieler bleiben, es wurden fünf neue Defensivkräfte verpflichtet. Zuerst muss hier leider Colten Teubert genannt werden, der schon früh bekannt gab, dass er zu den Icetigers wechseln wird, er unterschrieb dort einen Vertrag bis 2019. Ein herber Verlust für die Iserlohner, ein Zugewinn für die Icetigers. Leider zeigte Teubert im Viertelfinale nicht die Leistung die man von ihm erwarten konnte, er hielt sich doch gegen seine zukünftigen Mannschaftskameraden merklich zurück. Übel nehmen ihm viele, dass er nach dem Ausscheiden sehr vertraut mit Martin Jiranek abklatschte. Weitere hochkarätige Neuzugänge sind Brett Festerling (aus Hamburg), Daniel Syvret (aus Köln), der Kanadier Jesse Blacker aus der AHL (Texas Stars und somit ein Teammate von Greg Rallo) und der Hühne Oliver Mebus aus Krefeld (2,06 m hoch). Damit dürfte die Defensive der Nürnberger zu einer der besten in der Liga gehören, wobei die Frage in den Raum gestellt werden muss, ob die Qualität im Spiel nach vorne ausreichend ist; denn als Punktemaschine ist keiner dieser Herren bekannt.
Eine Problemzone könnte zudem die Torhüterposition werden. Mit Andreas Jenike und Jochen Reimer stehen zwar gestandene Kräfte zur Verfügung, doch neigen beide zu Verletzungen, von denen sie in der letzten Spielzeit genug hatten. Sie werden zeigen müssen, ob sie den Weggang von Tyler Beskorowany auffangen können, zu alter Leistungsstärke zurück finden und den Rückhalt bilden, den das Team aus Nürnberg benötigt. Zudem herrscht eine erhebliche Erwartungshaltung vor, man muss sehen wie die Icetigers damit umgehen werden, gerade wenn es mal nicht laufen sollte.
Die ersten Punkte machten bei den Nürnbergern Yasin Ehliz (1 Tor) und Steven Reinprecht sowie Patrick Reimer (1 Assist).
Für die Iserlohner steht also nun das erste Heimspiel an und viele der Spieler werden das erste Mal die Stimmung in der Eishalle am Seilersee erleben. Insbesondere Liganeulinge wie Rallo, Dziurzynski und Jones dürften von der Atmosphäre und Lautstärke überrascht sein. Und gestandene DEL-Cracks wie Rome, Down und Fischer werden in den Genuss kommen, diesen Hexenkessel nicht gegen sich zu haben. Und es ist zu erwarten, dass die Halle voll sein wird, denn die Roosters konnten einen neuen Dauerkartenrekord aufstellen, eine Vielzahl der Sitzplätze ist belegt und die Erwartungen und Hoffnungen der Fans wachsen zum Teil in den Himmel. Man wünscht sich, dass die guten Leistungen der letzten Saison wieder für einen Eishockeyzauber am Seilersee sorgen. Doch sollte man die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, das Team muss sich noch finden, da die Vorbereitung aufgrund von Verletzungspech und später Verpflichtungen etwas holprig gelaufen ist. Und die letzte Spielzeit war sicher eine ganz besondere, mit einem Team, welches über sich hinaus gewachsen ist. Der jetzige Kader muss also unter Beweis stellen, ob man die Marschroute der Trainer verstanden und verinnerlicht hat und bereit ist, diesen Weg gemeinsam als Team zu bestreiten.
In Düsseldorf konnte man bei den Roosters viele gute Ansätze sehen, doch leider fiel auch viel Schatten auf. Greg Rallo ist leider noch nicht angekommen, was man aber auch verstehen muss, ist er gerade mal die dritte Woche in Deutschland. Jones scheint da weniger Anpassungsprobleme zu haben, aber auch bei seiner Leistung kann man noch Luft nach oben erwarten. Eine starke Leistung zeigte Mathias Lange zwischen den Pfosten, der mit seiner gewohnt ruhigen Art der Mannschaft Sicherheit gab und mit dem einen oder anderen starken Reflex glänzen konnte. Die Defensive zeigte leider so mache Schwäche, es wurden aber auch starke Pässe gezeigt; so vor dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Rome, als Milam einen langen Puck aus der eigenen Zone spielte. Die Offensive war insbesondere im ersten Drittel stark, doch verpasste man es frühzeitig ein zweites Tor folgen zu lassen. Die Überzahl wurde gefällig gespielt, doch auch hier fehlte der erfolgreiche Abschluss. In Unterzahl zeigte man eine solide Leistung, beim 2:3 ließ man allerdings Milley sträflich frei stehen. Es war eine Niederlage, die nicht hätte sein müssen. Ob es nun an der holprigen Vorbereitung liegt, an fehlender Harmonie oder fehlender Konzentration ... wer weiß das schon. Fakt ist, es waren gute Ansätze zu sehen, die Niederlage war aber unnötig. Die Roosters haben den Start ins dritte Drittel völlig verschlafen, die DEG mit viel Druck diese Schwächephase mit zwei schnellen Treffern ausgenutzt. Man kämpfte sich zurück, kam dann aber durch unnötige und provozierte Strafen nebst nicht ganz konsequenter Entscheidungen der Schiris ins Hintertreffen und fuhr mit leeren Händen nach Hause.
Torschützen waren Troy Milam sowie Ashton Rome, die Assistenten Milam, Jaspers und Orendorz.
Nach dem Westschlager vom Freitag nun also die Möglichkeit der Revanche der Iserlohner für die Niederlage im Viertelfinale der Playoffs 15/16. Wird dies gelingen, wird das Team als solches funktionieren, haben Bartman und Pasanen die richtigen Worte und die richtige Taktik gefunden und wird man den Angstgegner schlagen können? Alle diese Fragen, und sicher noch ein paar mehr, werden am Sonntag ab 14:00 Uhr beantwortet werden. Hoffentlich mit der Unterstützung der Fans, die man am Seilersee gewohnt ist und die von vielen Gegner gefürchtet wird. Es ist angerichtet, der Kessel brodelt, lasst die Spiele beginnen!