

Fr. 21.10.2016 - SAP Arena, Mannheim - Spielbeginn: 19:30 Uhr

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Spielleitung:
HSR Iwert, Marc
HSR2 Vinnerborg, Marcus, (CH)
LSR1 Neutzer, Nikolas
LSR2 Roth, Andreas
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Die Begegnungen der Saison 15/16:
27.09.2015 - IEC vs. MAN - 4 : 5 OT
29.11.2015 - IEC vs. MAN - 2 : 3 PN
08.01.2016 - MAN vs. IEC - 2 : 1 OT
02.03.2016 - MAN vs. IEC - 3 : 4
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Der 12. Spieltag steht vor der Tür und die Roosters sind an diesem Freitag bei den Adlern aus Mannheim zu Gast. In der letzten Spielzeit waren die Begegnungen der beiden Teams immer eng und umkämpft und es ist Ziel der Roosters, dies in diesem Auswärtsspiel wieder so zu gestalten und drei Punkte aus der Quadratestadt zu entführen. Die Adler stehen zur Zeit mit 18 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz (zuletzt eine 1:2-Niederlage in Ingolstadt), die Roosters konnten nach dem Sieg gegen Berlin am Mittwoch den siebten Platz erreichen, man hat nur zwei Punkte weniger als die Mannheimer auf dem Konto. Zu Hause konnten die Adler bisher drei Siege feiern, gingen aber auch zwei Mal als Verlierer vom Eis; bei den Roosters kehrt sich diese Statistik um, zwei Auswärtssiegen stehen drei Auswärtsniederlagen gegenüber. Stark sind die Roosters in Unterzahl, wie die Quote von 84,21% zeigt; die Überzahl ist weiterhin schwach (Quote 10,87%). Mannheim ist da schon sehr viel gefährlicher, eine Quote von 24,24% spricht Bände; in Unterzahl dagegen steht man mit 71,43% eher im Mittelfeld.
Nach der Meisterschaft in der Spielzeit 14/15, kam in der letzten Saison das schnelle Ende der Adler bereits in den Pre-Playoffs, die man nur mit Mühe und Not erreichen konnte (Platz 10 nach der Hauptrunde). Gegen Köln verlor man die Best-of-Three-Serie mit 1:2, die Rumpelsaison war beendet. In dieser Spielzeit soll nun alles besser werden, dies war die Aufgabe die an Manager Teal Fowler gestellt wurde. Erster Schritt war die Verpflichtung von Sean Simpson als Trainer, der bereits von 1999 bis 2003 in der DEL hinter der Bande stand (Hamburg und München, mit den Barons holte er 2000 den Titel). Ansonsten wurde insbesondere in der Offensive umgestaltet, Abgänge wie Steven Wagner, Mat Lashhoff, Kai Hospelt, Martin Buchwieser, Philip Riefers, Jonathan Rheault, Brandon Yip und Glen Metropolit wurden ersetzt. Zudem hat Jochen Hecht die Schlittschuhe an den Nagel gehängt, er steht nur noch als Spielerentwickler bei den Adlern zur Verfügung. Ein weiterer Abgang, der am Freitag das erste Mal wieder an die alte Wirkungsstätte zurückkehrt, ist Christopher Fischer, der inzwischen einen Drei-Jahres-Vertrag bei den Iserlohn Roosters unterschrieben hat.
Im Tor setzt man in Mannheim weiter auf Dennis Endras (89,49% Fangquote, 2,79 Gegentorschnitt) und als Backup auf Youri Ziffzer (bisher ein Spiel). Mit Endras steht ein starker Rückhalt zwischen den Pfosten, so lange er von Verletzungen verschont bleibt; doch auch Youri Ziffzer kann Spiele für die Adler gewinnen, so wie zuletzt beim hartumkämpften Auswärtsmatch gegen die Ice Tigers aus Nürnberg (6:5-Sieg nach Verlängerung). In der Defensive wurde nur ein Spieler verpflichtet, der Kanadier Aaron Johnson wechselte aus Stockton (AHL) nach Mannheim und soll eine Schlüsselrolle im Konzept von Simpson einnehmen. Ansonsten setzt man mit Akdag, Richmond, Reul, Bittner, Carle und N. Goc auf bewährte Kräfte.
Im Sturm fiel die Veränderung erheblicher aus, sieben neue Leute schnüren nun die Schlittschuhe für die Adler. Aus Hamburg kam David Wolf, der einen Sieben-Jahres-Vertrag unterzeichnet hat und somit langfristig an Mannheim gebunden ist; hier lernte er das Eishockeyspielen und will nun die Erfolge feiern, die ihm in Hamburg verwehrt blieben. Garrett Festerling ist der zweite Hamburger bei den Adlern. Dazu wechselte Matthias Plachta zurück nach Deutschland, nachdem sein Experiment in den USA nicht von Erfolg gekrönt war, die NHL blieb ihm verschlossen. Mit Daniel Sparre aus München und Carter Proft aus Kassel wurden Ergänzungsspieler unter Vertrag genommen, Mirko Höfflin kommt nach einem Jahrsausflug nach Straubing zurück zu den Adlern. Zudem brachte Simpson den US-Boy Chad Kolarik aus Kloten mit nach Mannheim, der in der Offensive mit Toren Akzente setzen soll. Ein Quasi-Neuzugang stellt der erfahrene Marcel Goc dar, der in der letzten Saison verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand (nur sechs Spiele) und immerhin auf 699 Einsätze in der NHL zurückblicken kann. Kurzfristig wurde am Dienstag die Verpflichtung des Kanadiers Luke Adam bekannt gegeben, der den Angriff der Adler zusätzlich verstärken soll.
Besonders Stark zeigt sich diese Saison bisher der Ex-Iserlohner Brent Raedeke, der im Vergleich zum letzten Jahr viel mehr Eiszeit bekommt und dies mit Toren und Assists zurückzahlt; ein Blick auf die Scorerwertung der Adler Mannheim beweist dies:
Brent Raedeke 15 Punkte (8 Tore, 7 Assists), David Wolf 13 Punkte (5 Tore, 8 Assists), Chad Kolarik 10 Punkte (6 Tore, 4 Assists), Aaron Johnson 9 Punkte (9 Assists), Daniel Richmond 8 Punkte (1 Tor, 7 Assists), Daniel Sparre 7 Punkte (2 Tore, 5 Assists) und Marcel Goc 6 Punkte (4 Tore, 2 Assists).
Bei den Roosters zeigt die Formkurve steil nach oben, man konnte drei Siege in Folge feiern (zu Hause gegen München und Berlin, auswärts gegen Schwenningen) und hat inzwischen den Tabellenkeller verlassen. Allerdings sind es nur fünf Punkte, die zwischen den Roosters und dem Tabellenletzten aus Straubing liegen (Gegner der Roosters am Sonntag), sodass man sich nicht auf dem Erreichten ausruhen kann. Schlüssel zum Erfolg sind eine stabile Defensive und ein Mathias Lange im Tor (Fangquote 91,86%, 2,45 Gegentorschnitt). Das Team scheint endlich verstanden zu haben, wie sich die Trainer die Spielweise der Roosters vorstellen und dies setzen sie zur Zeit auch um. Zudem hat man die dummen Fehler im Spielaufbau reduziert und versucht von der Strafbank fern zu bleiben. Dies lässt sich zwar nicht immer bewerkstelligen, aber dann beweisen die Iserlohner, dass das eigene Unterzahlspiel zur Zeit richtig stark ist.
Ob es Änderungen in der Aufstellung geben wird, muss sich noch zeigen. Nach dem Spiel am Mittwoch gegen Berlin humpelte Brad Ross vom Eis, nachdem er im zweiten Drittel einen Pucktreffer kassiert hatte, ein Ausfall könnte im Rahmen des Möglichen liegen. Weiterhin wird wohl auch Louie Caporusso nicht zur Verfügung stehen, der noch an einer Muskelverletzung laboriert, das Training hat er allerdings schon wieder aufgenommen. Ein Fragezeichen steht weiterhin hinter Ashton Rome, der nach Aussage des Vereins die Nachwirkungen einer Verletzung auskuriert, wobei weiterhin Gerüchte von einer Trennung im Raum stehen. Im Tor ist wohl damit zu rechnen, das Mathias Lange auflaufen wird, der in den letzten beiden Heimspielen jeweils zum Spieler des Spiels gekürt wurde; er glänzt durch eine erhebliche Ruhe und starke Paraden. Es kann aber auch sein, dass man den frisch gebackenen Vater Chet Pickard zum Einsatz bringt, um Mathias Lange eine Verschnaufpause zu gönnen.
Scorerwertung der Roosters:
Jason Jaspers 7 Punkte (4 Tor, 3 Assist), Blaine Down 7 Punkte (5 Tore, 2 Assists), Ryan Button 7 Punkten (7 Assists), Troy Milam 6 Punkte (1 Tor, 5 Assists), Dave Dziurzynski 6 Punkte (4 Tore, 2 Assists), Blair Jones 4 Punkte (1 Tor, 3 Assists), Greg Rallo 4 Punkte (2 Tore, 2 Assists), Michel Periard 4 Punkte (4 Assists), Christopher Fischer 4 Punkte (1 Tor, 3 Assists), Ashton Rome 3 Punkte (3 Tore) und Brad Ross 3 Punkte (3 Assists).
Die Adler Mannheim wollen zurück in die Erfolgsspur und den Anschluss an die Tabellenspitze nicht verlieren. Die Roosters wollen weitere Punkte zwischen sich und den Tabellenkeller bringen. Spielerisch sind die Mannheimer den Iserlohnern klar überlegen, doch die Roosters glänzen zur Zeit durch taktische Disziplin, Einsatzwillen und Kampfkraft. Kämpfen können die Mannheimer allerdings auch, insbesondere Spieler wie Wolf und Raedeke, die das Körperspiel liegen und nicht umsonst die Topscorer der Adler sind. Es ist also wieder ein enges und umkämpftes Match zu erwarten, wer als Sieger vom Eis gehen wird, ist nur sehr schwer zu prognostizieren. Bei den Roosters muss das Defensivkollektiv wieder funktionieren und wenn man dann weiter so kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Tor ist, dann könnte es durchaus sein, dass man mit drei Punkten die Heimreise ins schöne Sauerland antritt.