IrgendwannEinmal hat geschrieben: ↑Mo 27. Feb 2023, 07:31
Ich kann über das beständige Abarbeiten an der Stehplatzmitte, derben Äußerungen (Hilfe, die Außendarstellung
mimimi) und angeblich schlechter Stimmung nur den Kopf schütteln.
Ohne die Mitte wäre auswärts und zuhause
gar nichts los; vor 15, auch vielleicht vor 10 Jahren hat ein Großteil der Sitzplätze noch den Popo hochbekommen, das ist inzwischen nur dann gegeben, wenn man klar führt. Auch am Seilersee ist für viele Event angesagt.
Wer aber Veränderungen haben möchte, muss zwingend in den Dialog treten. Scheitert es vielleicht genau an dieser Stelle, weil es viel bequemer ist, vom Sessel aus zu moppern oder grundsätzlich den Dialog verweigert?
Irgendjemand schrieb nach dem Köln-Spiel, dass die (Stehplatzmitte) ja noch jung sei und man sich ändern werde. Ich hoffe, nicht! Von den ständigen Kritikern, die aber selbst null Engagement zeigen, haben wir in der Halle schon genug.
Wenn etwas derbe herüberkommen mag: Wir sind beim Hockey, da wird geboxt, da fallen alle 8,9 Sekunden auf dem Eis üble Beleidigungen und Verwünschungen.
Ihr Statement zeigt, dass Sie zum einen keine Ahnung haben, wie vor den Ultras die Stimmung bei Heim- und Auswärtsspielen im Iserlohner Eishockey war und wie diese erzeugt wurde sowie warum viele von "früher" kein Interesse mehr daran haben, sich zu engagieren und zum anderen, dass Sie die Kritik am Verhalten der Ultras weder ernst nehmen noch respektieren.
Die Frage ist, warum wird ein Teil des Verhaltens, dass die Ultras zeigen, nach wie vor von relativ vielen kritisch gesehen.
Gegenseitiger Respekt ist aus meiner Sicht der Kern des Ganzen.
Durch die Ultras begann ein Verdrängungsprozess in der Halle am Seilersee. Dieser wurde durch die Ultras eingeleitet und ist aktuell so weit fortgeschritten, dass gefühlt nur noch die Ultras Stimmung machen und für das Auftreten der gesamten Fans sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen "verantwortlich" sind. Zumindest aus Sicht der Ultras.
Aus meiner Sicht liegt das in Bezug auf die Stimmung an Folgendem:
Vor der Zeit der Ultras wurde die Stimmung durch viele verschiedene Personen / Personengruppen erzeugt. Diese war dadurch geprägt, dass versucht wurde, sich gegenseitig hochzupushen und durch neue, kreative und auf das jeweilige Spiel / die jeweilige Situation im Spiel passende Gesänge die Halle mitzunehmen. Dies funktionierte ausgezeichnet und machte die einzigartige Atmosphäre am Seilersee für viele aus.
Dies führte regelmäßig dazu, dass auch die Sitzplätze mitmachten.
Geprägt war dies von dem gegenseitigen Respekt derer, die versuchten Stimmung zu machen. Wenn eine Person / Personengruppe versuchte, etwas anzustimmen etc., wurde dies meist von den anderen Fans aufgenommen.
Dieses Verhalten ist, seitdem die Ultras in der Halle sind, nicht mehr zu beobachten. Zu Beginn der Ultras wurde noch von anderen versucht, dies weiterzuführen.
Durch das koordinierte Verhalten der Ultras wurde dies allerdings torpediert.
Sie schreiben, dass man den Dialog suchen soll. Dies ist mehrmals geschehen. Ich selbst habe mehrere Gespräche mit den Ultras hierüber geführt, ob sie nicht auch die Gesänge / Anstimmungsversuche anderer aufnehmen und mitsingen würden. Diese Gruppe äußerte weder Verständnis noch Respekt für den Vorschlag. Gespräche vergleichbaren Inhaltes hierüber wurden mit der Gruppe bei weiten nicht nur von mir geführt. Da diese Gespräche nichts gebracht haben, wurden diese größtenteils eingestellt.
Vielmehr setzen die Ultras durch ihr kompaktes Auftreten ihre Meinung von Stimmung gegen den Rest durch.
Hierdurch kam es dazu, dass immer mehr Fans kein Interesse mehr hatten und haben, eigenes anzustimmen. Wozu auch, eine Minderheit in der Halle verhält sich in Sachen Stimmung respektlos gegenüber den restlichen Fans, die Teils seit Jahrzehnten in der Halle und bei Auswärtsfahrten das Iserlohner Eishockey unterstützen.
Dies hat dazu geführt, dass zum größten Teil im Saisonverlauf die Ultras Stimmung machen und der Rest lediglich zuschaut und gelegentlich etwas mitsingt.
Diese durch die Ultras am Seilersee erzeugte Stimmung ist mittlerweile so austauschbar, dass die Stimmung in der Halle nichts mehr mit "damals" zu tun hat und in vergleichbarer Weise in anderen Stadien sowie im Fussball zu beobachten ist. Die einzigartige Atmosphäre, welche in früheren Jahren den Seilersee ausmachte, ist nicht mehr existent. Das mögen Ultras anders sehen. Diese Personengruppe dürfte die Stimmung von damals allerdings nicht kennen.
Aufgrund des beschriebenen Verhaltens der Ultras kann ich alle verstehen, die sich nicht mehr engagieren oder nur noch dann, wenn es Spiele sind, die Play Off Charakter haben.
Wenn Sie schreiben, dass es mehr als genug in der Halle gibt, die kein Engagement mehr zeigen, sollten Sie sich fragen und damit auch die Ultras, inwieweit die Ultras dazu beigetragen haben.
Wenn die Ultras die Kritik ernst nehmen würden, würden die Ultras auf den Rest zugehen. Wenn ich die Ultras richtig verstehe, möchte die Gruppe, dass der Rest der Halle "mitmacht".
Vielleicht wäre es an der Zeit, dass die Ultras auf die "Halle" zugehen. Ich meine nicht das Gebäude, sondern die anderen Fans und auf diese Weise in Kontakt und einen Dialog treten der offen ist und von gegenseitigem Respekt geprägt.
Das wäre neu und würde zeigen, dass es den Ultras nicht nur im sich selbst und die eigene Selbstdarstellung geht, sondern tatsächlich um die gemeinsame Sache.