Das war wie diese Saison immer daheim gegen einen namhaften Gegner ein großer Abend.
Nach einem Anti-Mende-Banner der Ultras (Soese, warst Du das?

) ging es spielerisch unbeeindruckt vom Rumoren abseits des Eises los wie die Feuerwehr.
Ich kann nicht sagen, ob das 1:1 ohne jenen Trouble nicht oder trotzdem gefallen wäre. Viel wichtiger war mir, dass das Team davon unbeeindruckt dort weiter machte, wo es bis dahin losgelegt hatte.
Dabei gefiel bis aufs Powerplay einiges. Stark Floreks Forechecking bei 4-4, woraufhin Matsumoto die neuerliche Führung erzielen konnte.
Ansonsten sah das trotz einiger Unsicherheiten zunehmend stabil aus. Gut, dass kurz vor der zweiten Pause noch einmal nachgelegt wurde.
Wir hatten gerade die Schiris gelobt, da wurde die erste der zwei unsinnigen 2+10-Minuten-Strafen gegeben. Aber auch die brachten keine Wende mehr. Das mit dem Lob während des Spiels machen wir so auch nicht mehr. Wichtig fand ich den Empty-Netter kurz vor Schluss, für die Team-Mentalität und ebenso für mich.
Als während des Spiels ein Zuschauer den über die Umrandung fliegenden Puck fing, wurde direkt Mende mit Stift und Vertragspapier gefordert.
Cool verhielt sich Düsseldorfs Braden Pimm, der einem Kind einen Puck aushändigte.
Weniger beliebt machte sich derweil Düsseldorfs Heimkehrer nach vermeintlicher 13jähriger Kölner Gefangenschaft sowie Heulsuse und Dauerreklamierer. Mein Nachbar hatte Plakate vorbereitet und riet Phillip "Endlich wieder zu Hause" Gogulla nochmal das DEG-Wappen zu küssen, damit es authentischer wirkt.
Skurril auch eine Art rasierter wie geföhnter Thomas Sabo - Verschnitt ohne "Thug-Life"-Attitüde, der gelegentlich zum DEG-Team schritt und jeweils immer wieder Ebner streichelte. Es war wohl letzlich einer der Teamärzte, welcher offenbar den DEG-Bernie zu dessen bis dato punktreicher Saison stimuliert.
Generell gefiel mir der Auftritt des Teams, insbesondere auch bei Auseinandersetzungen u.a. im Slot war man direkt zur Stelle.
Nun wäre zu hoffen, dass es nach einem großen Heimabend nicht wieder zum freien Auswärtsfall kommt. Ich wäre mit insgesamt 4 Punkten an diesem Wochenende sehr zufrieden.
(Das wäre dann ein unter nordamerikanisch geprägten Sportarten rundes: Am Tag zuvor noch Coach Esume mit seiner NFL-bezogenen Lesung im ausverkauften Dortmunder FZW gesehen, bei dem u.a. Iserlohn-Titans-Spieler ihren Co-Auftritt hatten, gestern Nacht nach dem Spiel mal Neuland betreten und ein MLB-Finalspiel des mir weniger begreiflichen Baseball im TV geschaut, dass dann gleich mit 7 Stunden und 20 Minuten zum Rekord-Spiel ausartete.)
Die Zuschauerzahl stimmte.
Dass sich bei Siegen mehr mit dem Gegner beschäftigt wird, finde ich schade. Da dürfen wir durchaus besser als anderswo sein.
Aber fürchterlich finde ich es auch nicht.
Finde es eher seltsam, dass man sich über Gesänge und Beleidigungen mehr aufregt als (auswärts) aus Oberrängen auf andere Menschen hinab geworfene Hartplastikbecher. Aber die durch eine Becherkante in Kauf genommene Kopfverletzungsgefahr bei Kindern wie Erwachsenen scheint wohl nicht so weh zu tun wie Wörter.
Was mich an der Triple-Torwart-Entscheidung ärgert, ist, dass sie bislang kaum bis gar nicht nachvollziehbar erscheint (Möglicher Weise hat sich ein Goalie nicht korrekt verhalten bzw. war bereits in externen Verhandlungen, während welcher dieser nach Ansicht der Verantwortlichen nachgelassen hat. Aber das ist arg spekulativ, während man sich das Unerklärliche zu erklären versucht.).
Und mit zunehmender Zeit gewinne ich den Eindruck, dass es daran womöglich nichts zu verstehen gibt.
Dies heißt allerdings für mich nicht, dass der menschliche Umgang am Seilersee nun auf allen Ebenen automatisch unter aller Kanone ist.
Dass sich zwei Goalies nicht freuen, wenn ihnen ein dritter vor die Nase gesetzt wird, ist logisch. Konnte mir allerdings schon zu Saisonbeginn nicht vorstellen, dass die Roosters ein Jahr später Dahm halten können und Lange zu seinen jetzigen Konditionen halten wollen.
Dass Hock bis dato das Abschiedsspiel-Angebot nicht angenommen bzw. seinerseits keinen Termin vorgeschlagen hat, kreide ich den Roosters nicht an, und verwundert mich auch nicht sonderlich nach Roberts etwas bizzarem Sauerlandpark-Auftritt vor wenigen Jahren. Der York-Abschied war albern, wenngleich nach einem Play-Off-Aus sowas auch immer schwierig ist. Aber die Art und Weise auf der Abschlussfeier war schon schwer unwürdig. Seine Nicht-Verlängerung wie die Nicht-Anwesenheiten von Trainern bei den AGTs der letzten Jahre werfe ich zumindest Daum nicht exklusiv vor.
Daums Statement zu Düsseldorfs Torhütern fand ich unter Berücksichtigung der Aktualitäten sehr unpassend und wenig durchdacht, allerdings werde ich das nicht überbewerten. Dies war nicht sein erstes Lob von gegnerischen Akteuren, dem sicherlich nicht ein Entmutigungs-Konzept der eigenen zugrunde liegt.
Bin mal gespannt, wer da angeblich nacht der D-Cup-Pause als deutscher Verteidiger kommen soll. Vorstellbar wäre, dass München die Seidenberg-Brüder vereint und dann einen über hat. Aber das ist jetzt mal ins Blau(-Weiß)e getippt. Vielleicht hat Mende auch wieder irgendeinen preußisch verorteten Nordamerikaner an der Angel.
Die Kommunikation kann jedenfalls den aufgeworfenen Fragezeichen nicht annähernd das (Ab-) Wasser reichen.
"Turnover sind wie Ex-Frauen. Hast Du zu viele, wird es richtig teuer für Dich."
Barry Trotz (Headcoach New York Islanders, 03/22)