DEG Metro Stars (1b) - Iserlohner EC (1b) 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)
Da ich ohnehin in Düsseldorf war und es sowieso nicht mehr rechtzeitig zum Ingolstadt-Spiel geschafft hätte (Nochmal vielen Dank an den User Modefan für die funktionierende Live-Ticker-Konferenz!

), nahm ich heute Abend das Spiel an der Brehmstraße mit! Also ein Fan, der während eines Heimspiels seines Teams beim Auswärtsspiel von dessen Reserve weilt! Gibt es einen Komparativ oder noch besser einen Superlativ des Begriffs "Ultra" dafür?
Tarantel & Co dürfen sich was einfallen lassen!
So ging ich in die sperrlich besuchte Halle, in welcher ich 142 Besucher zählte. Bedenkt man noch, dass zum Zeitpunkt meiner Volkszählung meinetwegen 8 Leute auf den sanitären Anlagen derweil eine Stange Lehm aus dem Rücken schüttelten, kämen wir somit auf 150 Leute, die für gefühlte Fußball-Kreisliga-C(Mitte)-Stimmung sorgten! Nett und fair, aber auch nicht immer ganz regelfest!
Im Gegensatz zum 1. Auswärtsspiel an selber Stelle in dieser Saison waren unsere Jungs keinesfalls deutlich unterlegen! Im Gegenteil: Iserlohn hatte mehr vom Spiel und erspielte sich die deutlich besseren Chancen! So hätte z.B. Philip Brozé bei einer 2:1-Situation mal besser nicht im falschen Moment zu viel Gas gegeben, dann hätte ihm Christian Gose nicht zwangsläufig in den Rücken gespielt. Jiri Svejda zeigte in solchen Drucksituationen immer wieder, dass er in der Liga absolut überragend ist, als er sich mal wieder quer durch das gegnerische Drittel zockte! Eine Druckphase hatten die Düsseldorfer während einer 1:34 Minuten langen 5:3-Powerplay-Situation, aber die Wild Roosters standen sicher! André Bruch erzielte schließlich die verdiente 0:1-Führung (15:26), mit welcher die Gäste verdient in die 1. Pause gingen.
Zu Beginn des 2. Drittels wollten es die Iserlohner spannend machen und zogen es vor, in Unterzahl zu spielen. Nach überstandenen 37 Sekunden 3:5-Unterzahl kassierten sie bei einem Mann weniger auf dem Eis den 1:1-Ausgleich durch Tobias Orkan (22:10). Daraufhin wollten sich die Metros nicht lumpen lassen und kassierten ihrerseits Strafen. Insbesondere während der ersten Überzahl hatte der IEC (1b) mehrere hochkarätige Chancen. Danach gestaltete sich der Rest des insgesamt ausgeglichenen 2. Drittels als offener Schlagabtausch bei 5-5. Dabei verlor ein Iserlohner bei einem Check den Helm und wurde bei einem Befreiungsschlag von einem Mannschaftskollegen am Kopf getroffen! An dieser Stelle Gute Besserung! Exakt 2 Minuten vor der 2. Pause erzielte Manuel Jahrendt die neuerliche 1:2-Gäste-Führung (18:00), was wiederum der Pausenstand sein sollte.
Nachdem ich in der 1. Pause noch den weiten Weg zum Pissoir eingeschlagen hatte, reichte es in der 2. Pause nur zum kurzen Gang zur Bierbude, um die verdunkelte Alt-Variante der Güner-Tal-Brühe und somit ein Stück Heimat zu genießen!
So merkte man nach dieser vergleichsweise wenigen Bewegung doch die gesunkene Temperatur in der nahezu leeren Halle ein bisschen!
Im Schlussdrittel mussten sich die Wild Roosters immer wieder in Unterzahl den DEG-Vorstößen erwehren, welche zunehmend gefährlicher wurden. Aber Iserlohn schien unverwundbar. Die Defensive stand, Goalie Marc Dillmann hielt wie schon das ganze Spiel über hervorragend, und vorne war man nach wie vor gefährlich, wenngleich mit abnehmender Tendenz. Ca. 4 Minuten vor Schluss unterbrach die 2+10-Strafe eines Düsseldorfers die eigene Druckphase. Vor Beginn der Strafe nahm Iserlohn eine Auszeit. (Was auch immer Pokorny da seinen Mannen mitgeteilt hat!) Zum Schluss nahm Düsseldorf seine Auszeit, ersetzte wenig später den eigenen Torwart durch einen 6. Feldspieler und wurde prompt von den Iserlohnern zum munteren Kurzpassspiel direkt vor dem eigenen Gehäuse eingeladen. Gebracht hat es nichts, so dass die 3 Zähler unsere sein sollten! Die Freude auf der Iserlohner Bank bei Ertönen der Schlusssirene war nicht zu übersehen
Während in Iserlohn noch das DEL-Duell gegen Ingolstadt lief, machte ich mich auf den Weg, auf welchem mir ein Fauxpas passieren sollte, welcher mir zuletzt wohl zu Schülerzeiten widerfahren war: Ich stürzte! Und zwar über einen durch zwei aneinander geparkte Autos verdunkelten Bordstein. Trotz fehlender Sturz-Erfahrung reagierte ich instinktiv mit einem Bobby-Reynolds-meets-Jürgen Klinsmann - Abroller. Gesehen hatte meinen "Phönix in die Asche" zum Glück keiner! Was ein Altbier so alles bewirken kann! Nächstes mal komme ich jedenfalls mit eigenem Zivi!
Ich hoffe, dass die Details überwiegend stimmig sind, da nun das Spiel wiederum einige Stunden her ist, nachdem ich zunächst die Sonntags-Spielfilme vorzog, und meine Alters-Demenz meinem aufrechten Gang am heutigen Tag schwer Konkurrenz macht

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Auf jeden Fall nochmal Glückwunsch an unsere Wild Roosters, die ein tolles Spiel geboten haben, aus welchem sie als verdienter Sieger hervorgingen!
So, und jetzt schaue ich die Oscar-Nacht!

"Turnover sind wie Ex-Frauen. Hast Du zu viele, wird es richtig teuer für Dich."
Barry Trotz (Headcoach New York Islanders, 03/22)