"Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
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"Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Was ist das Unwort des Jahres 2012 in der Hockeyberichterstattung? Bei mir steht ganz klar auf Platz 1: "Momentum".
Ein Begriff, der aus der Börsensprache gekommen ist, ist über den Umweg über Nordamerika in die DEL gekommen. So wie bei der "Organisation". So nennt man Clubs in Nordamerika. Und so plappert man das in D.Land seit zwei Jahren brav nach.
Was wollen eigentlich die Eishockeyexperten in den professionellen Medien und den Fanforen im Internet uns sagen, wenn sie jetzt vom "Momentum" schwadronieren? Okay, sie möchten, dass wir sie wichtig nehmen und sie als "Experten" erkennen. Die Rederei vom "Momentum" ist also ein stilistisches Mittel, um sich vom unsachverständigen Publikum abzugrenzen. Da ist der Forumsexperte ganz so wie der Medienprofessionelle.
Wenn man einmal von solchen Statusfragen absieht, was wollen uns unsere Experten sagen, wenn sie vom "Momentum" daher reden. "Momentum", das ist nichts anderes, als - übertragen auf den Hockeysport - ein Team, das einen guten Lauf hat und das auch das nächste Tor schießen wird. Und wer das nächste Tor schießt, hat das "Momentum" auf seiner Seite und wird auch das übernächste Tor schießen werden. So banal ist die Botschaft jener Experten, die uns etwas vom "Momentum" eines Team erzählen wollen....
Gegenüber solchem Mainstream-Neusprech ist Doug Mason ein wahrer Eishockeyintellektueller: Seine Worterfindung von der "Arbeitslust" ist dagegen eine heiße Anwärterin auf den Grimmepreis.
Ein Begriff, der aus der Börsensprache gekommen ist, ist über den Umweg über Nordamerika in die DEL gekommen. So wie bei der "Organisation". So nennt man Clubs in Nordamerika. Und so plappert man das in D.Land seit zwei Jahren brav nach.
Was wollen eigentlich die Eishockeyexperten in den professionellen Medien und den Fanforen im Internet uns sagen, wenn sie jetzt vom "Momentum" schwadronieren? Okay, sie möchten, dass wir sie wichtig nehmen und sie als "Experten" erkennen. Die Rederei vom "Momentum" ist also ein stilistisches Mittel, um sich vom unsachverständigen Publikum abzugrenzen. Da ist der Forumsexperte ganz so wie der Medienprofessionelle.
Wenn man einmal von solchen Statusfragen absieht, was wollen uns unsere Experten sagen, wenn sie vom "Momentum" daher reden. "Momentum", das ist nichts anderes, als - übertragen auf den Hockeysport - ein Team, das einen guten Lauf hat und das auch das nächste Tor schießen wird. Und wer das nächste Tor schießt, hat das "Momentum" auf seiner Seite und wird auch das übernächste Tor schießen werden. So banal ist die Botschaft jener Experten, die uns etwas vom "Momentum" eines Team erzählen wollen....
Gegenüber solchem Mainstream-Neusprech ist Doug Mason ein wahrer Eishockeyintellektueller: Seine Worterfindung von der "Arbeitslust" ist dagegen eine heiße Anwärterin auf den Grimmepreis.
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Mir gefallen viele Begriffe und Denglish-Lehnwörter auch nicht, aber das hiesige Eishockey ist nun mal nordamerikanisch geprägt und in deren Wortschatz ist "Momentum" ein gängiger Begriff. Dir ist ja offensichtlich auch kein knackiges Wort eingefallen, das in Kürze das ausdrückt, wofür Du mehrere Sätze gebraucht hast… soll der Laberheini am Mikro jetzt jedes Mal einen dreizeiligen Absatz runterbeten um einen Spielzustand zu beschreiben, bei dem jeder, der den Sport schon was länger verfolgt, weiß, was los ist, wenn von "Momentum" die Rede ist?
Übrigens sprichst Du auch von "Hockeyberichterstattung" und hast damit die verkürzte Bezeichnung aus dem amerikanischen Sportwortschatz übernommen... "Hockey" bezeichnet hierzulande immer noch das Spiel auf dem grünen Platz mit Holzschläger und Ball…
Im Gegenzug dann für Doug Mason den Grimme-Preis vorzuschlagen, ist schon rein sachlich verfehlt; den Grimmepreis gibt's für ganz andere Sachen, aber nicht für Sport-Kauderwelsch. Schlag ihn lieber für einen Ehren-Bambi vor…
"Organisation" ist für mich schon eher ein Anwärter auf das "Eishockeyunwort" (welches für sich selbst genommen schon ein sehr unschöner Begriff ist, wie ich finde), wenn man denn schon so eines finden will. Meine Alternativen: "Blutleer", "lustlos", "Fanverarsche".
Ich wäre aber eher noch für die Wahl der "Eishockeyfan-Unredewendung"! Meine Favorit: "Danke für Nix!".
Übrigens sprichst Du auch von "Hockeyberichterstattung" und hast damit die verkürzte Bezeichnung aus dem amerikanischen Sportwortschatz übernommen... "Hockey" bezeichnet hierzulande immer noch das Spiel auf dem grünen Platz mit Holzschläger und Ball…
Im Gegenzug dann für Doug Mason den Grimme-Preis vorzuschlagen, ist schon rein sachlich verfehlt; den Grimmepreis gibt's für ganz andere Sachen, aber nicht für Sport-Kauderwelsch. Schlag ihn lieber für einen Ehren-Bambi vor…
"Organisation" ist für mich schon eher ein Anwärter auf das "Eishockeyunwort" (welches für sich selbst genommen schon ein sehr unschöner Begriff ist, wie ich finde), wenn man denn schon so eines finden will. Meine Alternativen: "Blutleer", "lustlos", "Fanverarsche".
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Solche Unwörter gibt es halt in vielen Bereichen. Wenn ich z.B. in mein berufliches Leben schaue und sehe, was für banale Sachen dort als "Projekt" bezeichnet werden... 

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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
@tennis
"Die Mannschaft hat einen Lauf." Da weiß auch jeder Bescheid. Da braucht man nicht klug vom "Momentum" daher schwätzen.
In der Slowakei heisst es übrigens "Hockey" und sonst nichts.
"Die Mannschaft hat einen Lauf." Da weiß auch jeder Bescheid. Da braucht man nicht klug vom "Momentum" daher schwätzen.
In der Slowakei heisst es übrigens "Hockey" und sonst nichts.
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Momentum ist in Nordamerika eines der gebräuchlisten Eishockeyvokabeln überhaupt. Und "eine Lauf haben trifft es nicht voll". Das ganze ist ein großes Zusammenspiel von etliche Faktoren, und eine deutsche Übersetzung schwer.
Mich wundert das "Big Mo" noch nicht hier angekommen ist. Aber wir reden hier auch von "Icing". Hockey ist nun mal ein Sport welcher anglisiert ist.
Mich wundert das "Big Mo" noch nicht hier angekommen ist. Aber wir reden hier auch von "Icing". Hockey ist nun mal ein Sport welcher anglisiert ist.
Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Genau so sieht es aus, übrigens in der Berichterstttung für praktisch jeden Sport im englischsprachigen Bereich. Kenne ich auch schon seit Ewigkeiten und schrecklich, dass es drüben so viele griffige Vokabeln gibt, die hier niemand kennt und die nur sperrig in unserer Sprache rübergebracht werden können. Schaut man aber mal ins Wörterbuch, dann sind "Schwung", "Impuls" und "Moment" doch gar nicht so ungeläufig....Kelowna Rockets hat geschrieben:Momentum ist in Nordamerika eines der gebräuchlisten Eishockeyvokabeln überhaupt.
Wenn es um Unworte geht, stehen für mich seit Jahren "das ist Fakt" und "definitiv" klar an Nummer 1. Sie werden verwendet um so zu tun, als handle es sich bei einer Meinung um ein ununmstößliches Fakt - was sie schon per Definition nicht sein kann. Den Vogel schießt regelmäßig die Floskel "das ist definitiv Fakt" ab, die man hierzulande im Winter öfter mal im Radio hören kann.
"An Freitag dem 13. passieren schlimme Dinge..... für den AEV..... 6:0 Roosters" -al
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Ja...dieser Reporter gebraucht diese Wörter definitiv zu oft, das ist Fakt 

Eine Buchführung hatten wir nicht.
Einmal habe ich auf der Geschäftsstelle eine Milchtüte mit Quittungen gefunden.
Weil ich da nicht durchgestiegen bin, habe ich sie weggeschmissen.
(Heinz Weifenbach)
Einmal habe ich auf der Geschäftsstelle eine Milchtüte mit Quittungen gefunden.
Weil ich da nicht durchgestiegen bin, habe ich sie weggeschmissen.
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
al hat geschrieben: Wenn es um Unworte geht, stehen für mich seit Jahren "das ist Fakt" und "definitiv" klar an Nummer 1. Sie werden verwendet um so zu tun, als handle es sich bei einer Meinung um ein ununmstößliches Fakt - was sie schon per Definition nicht sein kann. Den Vogel schießt regelmäßig die Floskel "das ist definitiv Fakt" ab, die man hierzulande im Winter öfter mal im Radio hören kann.
DAS ist definitiv mal Fakt!

Sagt man Böses von dir, und es ist wahr, bessere Dich. Sind es Lügen, lache darüber. (Epiktet)
Mitglied der Deutschen Gilde für Haarspalterei und Goldwaagenlegerei (DGHG).
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Noch eine Fan-Unredewendung, wo ich sie gestern wieder unzählige Male in allen möglichen und unmöglichen Situationen gehört haben: »Schießen, einfach Schießen!« 

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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Mein Unwort der Saison ist "blutleer" 

Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Schaut doch nur auf den Eingangsbereich; "Print at Home" für diejenigen, die Ihre Eintrittskarte zuhause am Drucker ausgedruckt haben. Für die Abendkasse müsste es dann doch noch den Bereich "Print at cash point" geben. Und für Dauerkarten die "Season Ticket Area", um sich dann den "Steal" von Dave Spina anzuschauen. Es m.E. eine deutsche Untugend, Anglizismen oder auch Fremdwörter für die Demonstration einer vermeintlichen Fachkompetenz zu verwenden. Ob das jetzt defintiv Fakt ist, sei dahin gestellt. 

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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
This is fact! 

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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Ja und nein. Es gibt sicher eine Menge Anglizismen die Einzug gefunden haben, die unnötig sind, weil sie in unseren eigenen Worten ebenso inhaltlich transportiert werden können. Bei Fachterminologie sieht es aber m.E. anders aus - nicht nur in der IT. Auch die US-Sportarten sind voll von Fachbegriffen die naturgemäß englisch sind. Wer sich mal eine NHL-Übertragung anschaut und auf den Sprachgebrauch achtet wird merken, dass wir für vieles keine passenden Begriffe haben und erst umständlich ausholen müssten um live im Spielgeschehen etwas zu erklären.hockeytom hat geschrieben:Schaut doch nur auf den Eingangsbereich; "Print at Home" für diejenigen, die Ihre Eintrittskarte zuhause am Drucker ausgedruckt haben. Für die Abendkasse müsste es dann doch noch den Bereich "Print at cash point" geben. Und für Dauerkarten die "Season Ticket Area", um sich dann den "Steal" von Dave Spina anzuschauen. Es m.E. eine deutsche Untugend, Anglizismen oder auch Fremdwörter für die Demonstration einer vermeintlichen Fachkompetenz zu verwenden. Ob das jetzt defintiv Fakt ist, sei dahin gestellt.
Offsight, Powerplay und Penalty Killing sind ja noch ganz easy, aber wer weiß wieviele Fachbegriffe mehr drüben so fallen und wie einfach und flüssig die von den Lippen gehen, empfindet Deutsch doch als reichlich sperrig. Okay, wir haben das Problem oft nicht, weil unsere Reporter mit dem Tempo des Spiels oft eh nicht klarkommen und Situaitonen daher verschlucken müssen.
Wir können ja mal bei deinem Beipsiel bleiben: Willst du allen Ernstes des Steal als Diebstahl oder Raub übersetzen?
"Raub von Spina an der blauen Linie. Er eilt Courchane davon, der fuchsteufelswild hinterherrast und seine Goldkette zurück fordert..."
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Da muss ich mal ausnahmsweise eine Lanze für unseren Radiomann brechen, der verwendet dafür einen herrlich altmodischen, aber in diesem Falle treffenden Begriff, auch wenn er ihn recht eigenartig betont, nämlich: »Stibitzen«!al hat geschrieben:Wir können ja mal bei deinem Beipsiel bleiben: Willst du allen Ernstes des Steal als Diebstahl oder Raub übersetzen?
"Raub von Spina an der blauen Linie. Er eilt Courchane davon, der fuchsteufelswild hinterherrast und seine Goldkette zurück fordert..."
Für »Print at home« gäbe es sicherlich eine genauso gute deutsche Wendung. Das ist aber wohl weniger eine Roosters-Erfindung, sondern eher eine begriffliche Vorgabe des Online-(sic!)Ticketing-(sic!)-Partners, der selbst auch einen verfehlten, aufgesetzt wirkenden, anglizistisch-angehauchten Namen hat: Eventim…
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Und der passende Substantiv in den Statistiken (ich schreibe vorsichtshalber mal extra nicht "Stats") heißt dann wie, "Stibitz"?tennisplatzis hat geschrieben:Da muss ich mal ausnahmsweise eine Lanze für unseren Radiomann brechen, der verwendet dafür einen herrlich altmodischen, aber in diesem Falle treffenden Begriff, auch wenn er ihn recht eigenartig betont, nämlich: »Stibitzen«!
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
50 Jahre lang kam man in der dt. Eishockey-Berichterstattung ganz gut nur mit einigen wenigen Anglizismen aus. Aber in den letzten Jahren ist die Eishockeysprache in D-Land doch ganz schön mit engl. Modewörtern geflutet worden.
Nochmals zum "Momentum": Meines Erachtens hat vor 30 Jahren auch keiner in NA vom Momentum beim Hockey daher geredet. Dieser Begriff kommt nicht aus dem Sport, sondern aus der Börsensprache...
Nochmals zum "Momentum": Meines Erachtens hat vor 30 Jahren auch keiner in NA vom Momentum beim Hockey daher geredet. Dieser Begriff kommt nicht aus dem Sport, sondern aus der Börsensprache...
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Liegt vielleicht auch daran das durch die Übertragungen von ESPN aus der NHL so manche Floskel übernommen wurde. Zudem haben wir dann noch einen Mannix Wolf alsCo-Kommentator bei EUROSPORT in der DEL.
Allerdings stört es mich jetzt auch nicht besonders, ich weiss ja was gemeint ist. 


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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
"Momentum" ist drüben im Sprachgebruch ebenso üblich wie Impuls, Schwung. u.ä. hier. Beide Begriffe werden analog im allgemeinen Sprachgebrauch, der Physik / Technik und im Sport benutzt.
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Und wenn schon… Sprache lebt und entwickelt sich. Es hat vor 30 Jahren sicher auch Sportfloskeln gegeben, die heute niemand mehr verwendet. Und dass Begrifflichkeiten aus artfremden Gebieten übernommen werden, wenn sie sich als passend erweisen, ist auch ganz normal. Im Fuppes spricht man auch mittlerweile von "Stockfehler", zählt "Scorerpunkte" und Torschüsse (wenn auch auf recht großzügige Weise). Da hätte zu Ernst Hubertys Sportschau-Zeiten niemand was mit anfangen können…casinosoul hat geschrieben:50 Jahre lang kam man in der dt. Eishockey-Berichterstattung ganz gut nur mit einigen wenigen Anglizismen aus. Aber in den letzten Jahren ist die Eishockeysprache in D-Land doch ganz schön mit engl. Modewörtern geflutet worden.
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Re: "Momentum" - Eishockeyunwort des Jahres 2012
Gegen eine sich wandelnde Sprache ist überhaupt nichts einzuwenden. Schließlich verstehe und spreche ich auch kein Platt.
Der Punkt ist allerdings, dass die besagten Modewörter von "Experten" in Medien und Foren benutzt werden, um zu demonstrieren, was für ein toller Hecht man so ist. Unseren Modesprechern geht es nach meinem Dafürhalten vor allem um Unterscheidung, nicht um Aufklärung. Das möchte ich nur anmerken.
