G A M E D A Y am Seilersee


Fr. 18.09.2015 - Eissporthalle Seilersee (Das Eiswerk) Iserlohn - Spielbeginn: 19:30 Uhr - live bei laola1.tv
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Spielleitung:
HSR Haupt, Bastian
HSR2 Piechaczek, Daniel
LSR1 Kowert, Andreas
LSR2 Schelewski, Robert
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Die Begegnungen der Saison 2014/2015:
28.09.14 - IEC vs. DEG - 8 : 0
07.12.14 - DEG vs. IEC - 5 : 3
16.01.15 - IEC vs. DEG - 8 : 1
17.02.15 – DEG vs. IEC - 3 : 6
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Das nächste Saisonmatch steht an, Spiel drei in der laufenden Saison und die Roosters empfangen zu Hause die Düsseldorfer EG, das Überraschungsteam der letzten Saison, die am Ende der Hauptrunde auf Platz 5 direkt vor den Roosters landeten und es dann bis ins Halbfinale schafften, wo man gegen den späteren Vizemeister Ingostadt mit 4:1 den Kürzeren zog. Doch nun läuft die neue Saison, die Karten sind neu gemischt. Lt. Christof Kreutzer gegenüber rp-online ist es in Iserlohn nie einfach, aber er sieht die Begegnung gegen Iserlohn nicht als Westderby an. Wie auch immer, es wird für beide ein heißer Tanz, der auch live bei laola1.tv zu verfolgen sein wird.
In den letzen Jahren setze man in Düsseldorf auf die Jugend, wobei hier auch die finanzielle Situation eine entscheidende Rolle gespielt hat. Trotzdem konnte man in der letzten Spielzeit für Furore sorgen und schied erst im Halbfinale aus. Diese Saison geht man einen etwas anderen Weg und hat sich eher auf die Verpflichtung von erfahrenen Spielern verlegt (Gesamtetat von 6,8 Mio. €). Hier sind insbesondere Eduard Lewandowski (35 – kam von Yekaterinburg aus der KHL) und Norman Milley (35 – kam von Wolfsburg) beispielhaft zu nennen. Insgesamt wurden 10 Spieler neu unter Vertrag genommen, dem stehen 12 Abgänge gegenüber. Und bei den Abgängen sind zwei namenhafte Spieler dabei, die sicher eine enorme Lücke gerissen haben, die es für die DEG zu schließen galt. So wechselte Andreas Martinsen nach Colorado in die NHL und auch die Entdeckung der letzten Spielzeit, der Torhüter des Jahres Tyler Beskorowany zog es in Richtung Amerika.
Um diese Lücke zu schließen wurden u. a. Christopher Minard (33) aus Köln sowie Christoph Gawlik (28) aus Ingolstadt nach Düsseldorf geholt, in der Defensive steht mit Joonas Rönnberg (32) ein klassischer Verteidiger-Hüne auf der Gehaltsliste (1,92 m – 100 kg), der vor dem Tor für Ordnung sorgt, nach vorne aber keine große Rolle spielen dürfte (kommt aus Leksand – SWE). Im Tor setzt man wieder auf Bobby Goepfert (32), der nach langer Verletzung wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat, ob er aber die Lücke schließen kann, die Beskorowany hinterlässt, das muss die Saison zeigen; das Potential dazu hat er allemal, solange er verletzungsfrei bleibt. Als Backup steht Mathias Niederberger zur Verfügung, der bereits bei der Saisoneröffnung der DEG in Wolfsburg im Tor stand, welche mit 2:0 verloren ging.
Allerdings haben die Düsseldorfer auch schon jetzt mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Gawlik zog sich bereits in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zu (er fehlt min. ein halbes Jahr), bei Jakub Ficenec steht ggf. sogar das Karriereende aufgrund eines Miniskusschadens im Raum. Weiterhin ist mit Daniel Fischbuch ein weiterer Spieler angeschlagen (Nierenverletzung), zuletzt hat es dann noch im Spiel gegen die Freezers Alexander Preibisch erwischt, der sich eine Gehirnerschütterung zugezogen hat. Trotzdem konnten die Düsseldorfer das Spiel zu Hause gegen Hamburg mit 4:1 für sich entscheiden, das Spiel am Freitag wird also kein Selbstläufer für die Roosters. Die DEG zeichnet sich durch eine gesunde Mischung aus alt und jung aus, die auch in dieser Spielzeit sicher ein Wörtchen um die Playoffteilnahme mitreden wird.
Bei den Iserlohnern kann man mit dem Saisoneinstand zufrieden sein. Eine Niederlage in der Eröffnungsbegegnung in Straubing (2:1) und ein Sieg im kampfbetonten und defensivorientierten Macht gegen die Eisbären aus Berlin am Sonntag (3:2). Es läuft noch nicht alles rund bei den Roosters, aber man ist auf einem guten Weg. Insbesondere die Reihe mit Bassen, Blank und Connolly hat wieder mal gezeigt, wie stark sie harmoniert und wie gefährlich sie sein kann. Insgesamt hat das Team durch enormen Kampfgeist geglänzt und insbesondere im letzen Drittel aus einer massiven und disziplinierten Defensive heraus das Spiel über die Zeit gebracht und für sich entschieden. Man kann davon ausgehen, dass es auch am Freitag auf die Defensive ankommen wird, sind die Düsseldorfer bisher als sehr konterstark aufgefallen (auch mit Blick auf die CHL, wo man auf Anhieb die Runde der letzten 32 erreichen konnte). Auch wenn Jari Pasanen nicht gerne auf die letzte Saison schaut und lieber nach vorne blickt, so kann man doch sicher diese gerade in Anbetracht der Erfolge gegen die DEG als Motivation heranziehen, wo man in beiden Heimspielen den Düsseldorfern jeweils 8 Tore einschenken konnte. Es bleibt abzuwarten, wie die Aufstellung aussehen wird, denn ggf. wird Dieter Orendorz in den Kader zurück kommen; auch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bei Brooks Macek darstellt, der sich am Sonntag im Spiel gegen Berlin einen Cut unter dem Auge zugezogen hat und genäht werden musste. Im Tor könnte vielleicht Chet Pickard auflaufen, wobei sich Pasanen da noch nicht festgelegt hat; zudem hat Matthias Lange in beiden Begegnungen vom letzen Wochenende richtig starke Leistungen gezeigt, was die Wahl für das Trainergespann nicht einfacher macht.
Zur Zeit stehen beide Teams mit 3 Punkten im Mittelfeld der Tabelle, die DEG hat aufgrund eines weniger kassierten Tores den sechsten Platz inne, Iserlohn folgt auf sieben. Vergleicht man die aktuelle Scorerliste, dann findet man bei den Roosters insgesamt fünf Spieler mit jeweils zwei Punkten (Wruck, Petersen, York, Blank und Connolly), bei der DEG sind es lediglich zwei (Collins und Milley). Dies ist zwar zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch nicht wirklich aussagekräftig, aber es ist immerhin ein Fingerzeig, der nicht unerwähnt bleiben soll.
Für die Roosters ist es die einzige Begegnung dieses Wochenendes, von daher können sie mit voller Kraft angreifen, um den Sieg einzufahren. Und es ist ein heißes Spiel zu erwarten, auch wenn es vielleicht nicht in jedermanns Auge ein Westderby ist. Es ist aber in jedem Fall ein Spiel mit Brisanz, in das beide Teams mit erheblicher Motivation hineingehen werden. Hoffen wir, dass die Iserlohner den Tornado zeigen, von dem Michel Pèriard in einem aktuellen Interview sprach, der den Gegner im ersten Drittel überrollt. Heimsieg zwei im zweiten Heimspiel muss und wird das Ziel sein und die DEG wird alles in ihrer Macht stehende tun, um nicht wieder so ein Debakel zu erleben, wie in der letzten Saison. Und für uns Fans heißt es der Eishockeywelt zu zeigen, was für eine Stimmung auch in diesem Jahr in Iserlohn herrscht, wenn es wieder heißt "Gameday am Seilersee"!