G A M E D A Y am Seilersee


Fr. 16.10.2015 - Eissporthalle Seilersee (Das Eiswerk) Iserlohn - Spielbeginn: 19:30 Uhr
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Spielleitung:
HSR Aumüller, Roland
HSR2 Haupt, Bastian
LSR1 Borger, Dominic
LSR2 Eberl, Markus
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Die Begegnungen der Saison 14/15:
14.09.14 - NIT vs. IEC - 3 : 2 SO
14.11.14 - IEC vs. NIT - 1 : 2 OT
21.12.14 - NIT vs. IEC - 5 : 1
23.01.15 - IEC vs. NIT - 3 : 4
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Am Freitag steht ein Spitzenspiel am Seilersee auf dem Programm, wenn der Tabellenerste aus Nürnberg (21 Punkte) zu Gast beim Tabellendritten aus Iserlohn (18 Punkte) sein wird. Wer hätte das zum Saisonstart gedacht, dass sich die Roosters nach 9 Spielen so weit vorne in der Tabelle finden würden. Ein Garant dafür drei Siege in Folge sowie die bisherige Heimbilanz, die sich sehen lassen kann und die auch an diesem Spieltag gegen die Icetigers in die Waagschale geworfen wird.
Ja, der Sieg in Wolfsburg war verdient und die Roosters haben endlich ihre Chancen genutzt, immer nachgesetzt und am Ende den ersten Auswärtssieg eingefahren. Aber dieser war sehr sehr teuer erkauft, denn offenbar wird man sehr lange auf den Rookie des letzten Jahres Dylan Wruck verzichten müssen, es steht sogar das Saisonaus im Raum. Nach einem Sturz im Kampf um den Puck, kurz bevor Sylvester sein erstes Saisontor markieren konnte, zog sich der junge Deutsch-Kanadier nach ersten Diagnosen und Verlautbarungen eine Fraktur in der Schulter, sowie eine Kapselverletzung und Risse nahezu aller Bänder zu – ein Schock für die Roosters aber besonders für den jungen, sympathischen Wruck selbst, denn er hatte schon vor seiner Verpflichtung durch die Iserlohner mit einer sehr schweren Verletzung zu kämpfen, die ihn eine ganze Saison gekostet hat. In Iserlohn fand er zu alter Stärke zurück und entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil und einer Stütze des Teams. Wir wünschen an dieser Stelle nochmals alles Gute und baldige Genesung!
Doch es muss weiter gehen und daher bereitet man sich auf das Spiel gegen die Icetigers aus Nürnberg vor. Einleitend durften die Spieler nach den beiden harten Wochenendpartien und der ewig langen Rückfahrt aus Wolfsburg (man hatte mit vielen Staus zu kämpfen) zwei Tage Pause einlegen. Gut um sich zu regenerieren, neue Kräfte zu tanken und Blessuren zu behandeln. Denn neben Wruck sind auch Petersen (Rippenprellung nach Bandencheck) und Lange (Prellung an der Hand) angeschlagen, doch scheint ein Einsatz am Freitag bei beiden im Rahmen des Möglichen. Das Team hat in beiden Spielen vom Wochenende enge Spiele für sich entscheiden können und dabei viel Disziplin bewiesen. So konnten die Strafzeiten enorm reduziert werden, was sicher hilfreich war ein 6-Punkte-Wochenende feiern zu können. Wie die Reihenzusammenstellung aussehen wird, bleibt abzuwarten, aber vorerst wird man wohl auf Marcel Kahle zurück greifen, der die Position von Wruck einnehmen wird. Wer im Tor steht wird sicher davon abhängen, wie schnell Lange fit wird, denn er strahlte gegen Hamburg wieder seine enorme Sicherheit aus, die man von ihm kennt. Aber auch Pickard hat gegen Wolfsburg, als er zu Beginn des 2. Drittels eingewechselt wurde, eine sehr starke Leistung gezeigt und sich damit für einen Einsatz empfohlen.
Mit Nürnberg kommt ein Team an den Seilersee, gegen das die Roosters in der letzten Spielzeit kein Spiel gewinnen konnten. Insgesamt ist das Team des neuen Cheftrainers Rob Wilson und Sportdirektor Martin Jiranek nur wenig verändert, es wurde nur punktuell verstärkt. Aber hier wurde viel Wert auf Qualität gelegt und so zeigt das Team alleine eine NHL-Erfahrung von insgesamt über 3.100 Spielen. Diese schießt zwar keine Tore und gewinnt keine Spiele, aber diese Erfahrung kann viel Wert sein, gerade in kniffligen Situationen, in denen Ruhe gefordert ist. Aktuell stehen die Icetigers auf Platz 1 der DEL-Tabelle, haben sieben Siege eingefahren, davon vier zu Hause und drei Auswärts; dem stehen drei Niederlagen gegenüber (zwei Auswärts, eine zu Hause). Und hier macht sich schon die Erfahrung bemerkbar, hat man in der letzten Spielzeit insbesondere auswärts kaum punkten können, das sieht bisher ganz anders aus, auch wenn man am letzten Freitag in Straubing mit 3:0 verloren hat; die Roosters sind also gewarnt.
Im Tor muss man sich auf Andreas Jenike stützen (dessen Vertrag kürzlich noch bis 2019 verlängert wurde), da sich Jochen Reimer wieder mal schwerer Verletzt hat, eine Hüftoperation setzt den Goalie mindestens ein halbes Jahr außer Gefecht. In der Defensive wurden mit Kurtis Foster aus Mannheim und Rückkehrer Casey Borer aus Berlin physisch starke Kräfte verpflichtet, die mehr Stabilität in die Abwehr bringen sollen; zudem hat Foster einen brutalen Schlagschuss, der insbesondere in Überzahl wichtig werden wird. Schmerzhaft ist der Wechsel von Fredrik Eriksson nach Köln, fehlt nun ein offensivstarker Mann, der das Spiel nach vorne aus der Defensive ankurbeln kann. Auch das plötzliche Karriereende von Evan Kaufmann schmerzt die Nürnberger, war damit in der Sommerpause gar nicht zu rechnen. Doch hier hat man entsprechend nachgesteuert und mit Brandon Segal (CAN), David Steckel (USA) und Colin Fraser (CAN) in der Sommerpause viel Offensivpower verpflichten können. Und es kam noch besser, als man neben Matt Murley eine Eishockeygröße wie Dany Heatley nach Nürnberg lotsen konnte, der zudem über einen deutschen Pass verfügt (er wurde in Freiburg geboren). Somit strotzt der Angriff der Icetigers vor gefährlichen und erfahrenen Spielern, die zudem aufgrund ihres Körperbaus eine erhebliche Physis mit aufs Eis bringen werden. Nicht zu vergessen die deutschen Spieler wie Patrick Reimer, Marc El-Sayed, Yasin Ehliz und Leonhard Pföderl oder eine Eishockeygröße wie Steven Reinprecht, die von den Neuzugängen nur profitieren können. Verzichten müssen die Nürnberger auf David Printz, der nach einen Check gegen Kopf und Nacken im Spiel gegen München eine Sperre von zwei Spielen erhalten hat. Sein Debut könnte Sasa Martinovic feiern, der ein Try-Out für vier Wochen erhalten hat.
Schauen wir auf die aktuelle Scorerwertung beider Teams!
Bei Nürnberg liegt Patrick Reimer mit 13 Punkten (6 Tore, 7 Assists) vorne, gefolgt von Yasin Ehliz mit 11 Punkten (2 Tore, 9 Assists); es folgen Derek Joslin (3 Tore, 4 Assists) und Matthew Murley (1 Tor, 6 Assists) mit 7 Punkten sowie Kyle Klubertanz (1 Tor, 5 Assists) und Marko Pfleger (2 Tore, 4 Assists) mit sechs Punkten.
Bei den Roosters liegt weiterhin Nick Petersen in Front, der die DEL-Scorerliste zur Zeit mit 14 Punkten (je 7 Tore und Assists) anführt. Ihm folgen der Kapitän Mike York mit 11 Punkten (3 Tore, 8 Assists), der Ex-Nürnberge Jason Jaspers (5 Tore, 4 Assists), der sich besonders auf das Spiel freuen wird sowie der verletzte Dylan Wruck (2 Tore, 7 Assists) mit 9 Punkten. Luigi Caporusso hat 8 Punkte auf der Habenseite (jeweils 4 Tore und Assists), Brooks Macek weist 7 Punkte auf (1 Tor, 6 Assists).
Es kommt wieder harte Arbeit auf die Roosters zu und es gilt konzentriert und diszipliniert gegen den Tabellenführer zu agieren, um die drei Punkte am Seilersee zu behalten. Fehlen wird sicher Dylan Wruck, der immer für einen Überraschungsmoment gut war, doch wird das Team alles daran setzen, sein Fehlen durch Einsatz und Kampfeswillen zu kompensieren. Auch muss das Team den positiven Trend fortsetzen und von der Strafbank fernbleiben, um die eigenen Aussichten zu verbessern. Und es wird auf die Zuschauer ankommen, denn eine solch laute Kulisse wie in der Puckhölle am Seilersee werden auch die NHL-erfahrenen Jungs um Dany Heatley nicht gewohnt sein. Der vierte Sieg in Reihenfolge ist im Rahmen des Möglichen, wenn sich die Iserlohn Roosters weiterhin so kompakt zeigen, wie sie das bisher in der Saison getan haben.