hessenrooster hat geschrieben:Bei den Roosters steht aktuell kein einziger Spieler im Kader, für den man nicht einen besseren Ausländer holen könnte, wenn es erlaubt wäre. Und Ligaweit sind es nur eine handvoll Deutsche, die du nicht durch irgendeinen Ausländer leistungsmäßig ersetzen könntest.
Das würde aber doch meine These stützen, dass das Niveau der Liga ansteigen würde?!
Das Niveau der Liga würde vermutlich steigen.
Nur wer hätte was davon? Wenn im Spiel dann 6 Pässe auf beiden Seiten mehr im Schnitt ankommen, macht das einen Unterschied? Die DEL ist ne gute Liga, wenn ich besseres Niveau oder Weltklasse sehen, guck ich NHL oder KHL.
Ein höheres Niveau der DEL weil kaum noch Deutsche mitspielen? Will ich nicht sehen. Und der 0815-Fan erkennt eh keinen Unterschied.
Vermarktungstechnisch würde die Liga sich mit 18 AL pro Team sowieso erledigen. Dann wird allgemein gehetzt, so wie jetzt teilweise gegen uns.
Interessant ist grundsätzlich ein Spiel zwischen Mannschaften mit ähnlichem Niveau. Wie hoch oder tief ist da erstmal nebensächlich. Und so schlecht ist die DEL jetzt auch nicht.
Thema Nationalmannschaft hätte sich dann auch erledigt. Eine dauerhafte Zweitklassigkeit, und das deutsche Eishockey ist medien - und interessetechnisch tot.
(Mal weitergesponnen sinkt das Sponsoreninteresse, weniger Geld für die Clubs -> dann kommen auch keine tollen AL mehr. Niveau sinkt wieder.)
hessenrooster hat geschrieben:Die AL-Beschränkung heute ist sinnvoll für die Liga, Nationalmannschaft und des deutschen Eishockeys insgesamt.
Vor allem aber ist die Beschränkung - und je strenger sie ist, desto mehr - sinnvoll für die finanziell gut ausgestatteten Großstadtvereine mit ihren Klatschpappenhallen. Und genau das ist für mich der Hauptgrund für meine vielleicht etwas extreme erscheinende Meinung.
Kein System ist perfekt, ich kann deinen Ansatz auch nachvollziehen, aber nur um das Problem der steigenden deutschen Preise zu bekämpfen, würde man hinten rum ein viel größeres Problem aufmachen.
hessenrooster hat geschrieben:Es sei denn, man steht ausschließlich nur auf kurzfristige Erfolge des eigenen Teams mit einer kompletten Söldnertruppe.
Damit stempelst du die ausländischen Spieler pauschal zu charakterlosen Söldnern. Das finde ich gerade in Bezug auf viele unserer Jungs nicht fair. Im Übrigen soll es auch deutsche Spieler geben, die recht konsequent dem Ruf des Geldes folgen ...
Söldner sehe ich gar nicht so negativ behaftet. Grundsätzlich gehts für jeden Spieler darum in der kurzen Zeit der Karriere so viel reinzuholen, wie es geht.
Und gerade im Eishockey mit den üblichen Einjahresverträgen, Gehaltsniveau deutlich unter Fußball etc. kann man das auch keinem vorwerfen.
Leute wie bspw Tyler Beechey haben ja gefühlt fast jeden DEL-Club durch. Der kam damals nicht nach Iserlohn, weil er in der Schweiz gehört hatte, wie super schön das Sauerland ist. Und der ist auch anschließend nicht nach Augsburg gegangen, weil er Schwaben kennenlernen wollte.
Identifikation mit den Clubs kommt vor, ist aber nicht die Regel. Aus Liebe zum Verein auf Geld zu verzichten ist noch seltener.
Ich guck mir gerne auch mal im Team nen Hommel, bei Schwenningen nen Schlager, bei Straubing nen Osterloh und junge Deutsche bei den Gegnern in der 4. Reihe an. Ohne AL sind diese Spielertypen raus aus der Liga.
Ich kann deinen Gedanken zwar verstehen, aber ne Liga ohne AL-Beschränkung schießt sich selber ins Knie.