

Fr. 05.02.2016 - ISS-Dome - Düsseldorf-Rath - Spielbeginn: 19:30 Uhr - live bei LAOLA1.tv – Übertragungsbeginn 19:25 Uhr

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Spielleitung:
HSR Haupt, Bastian
HSR2 Piechaczek, Daniel
LSR1 Kowert, Andreas
LSR2 Schelewski, Robert
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Die Begegnungen der Saison 15/16:
18.09.15 - IEC vs. DEG - 6 : 5
01.11.15 - IEC vs. DEG - 1 : 2 SO
05.01.16 - DEG vs. IEC - 3 : 5
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Einen Monat nach dem ersten Spiel der Roosters in Düsseldorf läuft man nun am 43. Spieltag zur letzten Partie der Hauptrunde gegen die DEG auf, wenn es am Freitag um 19:30 Uhr zum ersten Bully im ISS-Dome kommen wird, wenn der Tabellendritte den Tabellenvierten empfängt. Es ist eins von zwei Spitzenspielen an diesem Spieltag, denn die ersten vier Teams treffen aufeinander, München ist als Tabellenzweiter zu Gast beim Tabellenführer aus Berlin. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Tabelle danach darstellen wird, zumal Nürnberg auf Platz 5 auf der Lauer liegt und auf einen Ausrutscher der ersten vier hofft; und auch die Grizzlys aus Wolfsburg pirschen sich so langsam an die ersten vier Plätze ran.
Die DEG war zuletzt zu Hause nicht so erfolgreich, man musste sich die letzten beiden Heimspiele geschlagen geben (3:4 nach OT gegen Berlin, 1:2 gegen Nürnberg). Insgesamt konnte man 11 Heimspiele gewinnen, 9 gingen verloren. Auswärts zeigt sich das Team von Christof Kreutzer als unbequemer Gegner, man konnte bereits 14 Spiele auf fremden Eis gewinnen (Bestwert in der DEL). Am Sonntag in Hamburg konnten die Rheinstädter nicht punkten und verloren bei den Freezers mit 2:4. Für beide Kontrahenten hängt viel an diesem Westschlager, denn zur Zeit läuft es bei beiden nicht ganz so gut. In Düsseldorf hat man viele Ausfälle zu beklagen, zuletzt konnte man nur mit fünf Verteidigern auflaufen. Trotzdem waren die Spiele hart umkämpft und man verlor nur knapp. Im Tor zeigt Mathias Niederberger von Spieltag zu Spieltag herausragende Leistungen, es bleibt abzuwarten, ob er das bis zum Ende der Spielzeit durchhält (33 Spiele, Fangquote 93,4%, Gegentorschnitt 2,14). Denn Bobby Göpfert ist wieder mal verletzt, er setzt die Seuchensaison fort und somit fehlt eine wirkliche Alternative im Tor, auch wenn Felix Blick am Sonntag gegen Hamburg eine ansprechende Leistung gezeigt hat.
Hinter Wolfsburg ist man das Team mit den wenigsten kassierten Toren, bei den geschossenen liegt man im unteren Mittelfeld der DEL. Die Überzahl ist bei der DEG aktuell nicht so stark, man steht mit einer Quote von 18,3% auf dem 10. Platz (Iserlohn hat eine Quote von 20,7% auf Platz 4). Dafür ist man das zweitbeste Team in Unterzahl, die Quote dort liegt bei 85,5%. Bisher hat man sechs Shorthander geschossen und nur zwei kassiert (DEL-Spitzenwert). Tim Conboy ist wie nicht anders zu erwarten der „Strafenkönig“ bei der DEG, 116 Strafminuten stehen bei ihm schon zu Buche. Bernhard Ebner, der auf Conboy folgt, hat derer erst 59 Minuten gesammelt.
An diesem Karnevalswochenende wird die DEG in speziellen Trikots auflaufen, um auch auf dem Eis zu zeigen, dass man zu den Karnevalshochburgen gehört (Bild des Trikots). Darauf zu hoffen, dass das Team vielleicht ein bischen viel Weiberfastnacht gefeiert hat, braucht man wohl nicht, dazu sind die Spieler zu sehr Profi und auch ein Christof Kreutzer wird dies nicht dulden. Man wird bei der DEG nicht die gute Ausgangsposition in Gefahr bringen, die man sich in der Saison erspielt hat. Durch defensiv starkes Hockey hat man sich Stück für Stück in Richtung Tabellenspitze bewegt und will sich hier festbeißen, um die Playoffs direkt zu erreichen und dort vielleicht den Weg ins Finale zu finden.
Hier die Scorerwertung der Düsseldorfer EG: Ken Andre Olimb 34 Punkte (16 Tore, 18 Assists), Norman Milley 34 Punkte (8 Tore, 26 Assists), Bernhard Ebner 32 Punkte (7 Tore, 25 Assists), Rob Collins 31 Punkte (14 Tore, 17 Assists), Stephan Daschner 23 Punkte (5 Tore, 18 Assists), Daniel Kreutzer 22 Punkte (7 Tore, 15 Assists) und Eduard Lewandowski 21 Punkte (14 Tore, 7 Assists).
Vier Niederlagen in Folge für die Roosters, drei Auswärts und eine zu Hause. Und die Heimniederlage tut weh, erfolgte sie doch gegen den 13. in der Tabelle, der zudem mit nur 14 gesunden Spielern die Reise an den Seilersee angetreten hatte. Schwenningen hat Kampfgeist gezeigt und das Glück zur rechten Zeit auf seiner Seite gehabt. Beim 2:1 ging ihnen Mathias Lange kräftig zur Hand und hat damit leider das angeschlagene Nervenkostüm der Roosters völlig zerstört, man konnte nicht mehr zurück kommen und musste sich das erste Mal in dieser Spielzeit zu Hause nach 60 Minuten geschlagen geben. Insgesamt war das letzte Wochenende mit nur einem Punkt gegen die beiden Kellerkinder der DEL nicht wirklich hilfreich beim Kampf um das Heimrecht für die Playoffs. Durch die Niederlage zog München an den Iserlohnern vorbei, Nürnberg rückte bis auf zwei Punkte an die Roosters ran. Die Luft wird enger und es wird Zeit, dass man wieder zu seinem einfachen und erfolgreichen Hockey zurück findet.
Was wird Jari Pasanen nun tun? Nach eigener Aussage nach der Niederlage gegen Schwenningen „steckt man in der Scheiße“, doch wie soll man da wieder raus kommen? Die anstehende Pause kann helfen, doch vorher sind eben noch zwei Begegnungen zu absolvieren (gegen die DEG sowie zu Hause gegen Straubing am Sonntag). Das Team wirkt körperlich nicht übermäßig geschwächt, auch wenn ein Virus weiterhin die Mannschaft belasten soll, doch im Kopf stimmt es nicht, sei es weil sich dort die Müdigkeit niederschlägt oder sei es, weil man einfach zu viel nachdenkt. Pasanen sagte selber, dass man „nicht so viel über die Gesamtsituation nachdenken darf, das können andere tun“, doch offenbar erreichen diese Worte die Spieler nicht. Insgesamt wirkt das Team überspielt, die Automatismen sind abhanden gekommen, die Selbstverständlichkeit in den Reihen funktioniert nicht mehr. Und der Spaß scheint auch weg zu sein, das Team wirkt insgesamt angespannt, man kann diverse Diskussionen auf dem Eis sowie daneben beobachten. Und auch in Überzahl klappt es nicht mehr, sowie insgesamt das Toreschießen zum Problem geworden ist. In vier Spielen hat man nur zwei Tore geschossen und elf kassiert, das ist in der aktuellen Saisonphase einfach zu wenig und kann auch nicht der Anspruch der Roosters sein. Wahrscheinlich wird das Trainerduo das Training stark dosieren, auf viel Regeneration setzen (zwei freie Tage wurden eingestreut) und mit den Spielern sprechen, um ihnen klar zu machen, dass sie das Eishockeyspielen nicht verlernt haben und keine Angst vor der eigenen Courage zu haben brauchen.
Wer von den Iserlohnern auf die Tribüne muss und wer zwischen den Pfosten steht, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden. Auch wird es sich zeigen, ob die Trainer an den Reihenzusammensetzungen etwas ändern werden, um neue Impulse zu setzen. Fakt ist, dass man in Düsseldorf den letzten Auswärtssieg feiern konnte, seither hat man fünf mal auf fremden Eis verloren. Es ist also nicht die Lieblingsdisziplin der Iserlohner, doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, vielleicht kann man den Erfolg von vor einem Monat wiederholen, um endlich wieder Selbstvertrauen zu tanken.
Hier die Scorerwertung der Iserlohn Roosters: Luigi Caporusso 35 Punkte (14 Tore, 21 Assists), Jason Jaspers 35 Punkte (14 Tore, 21 Assists), Mike York 35 Punkten (8 Tore, 27 Assists), Nick Petersen 33 Punkte (18 Tore, 15 Assists), Brooks Macek 27 Punkte (12 Tor, 15 Assists), Bobby Raymond 25 Punkte (11 Tore, 14 Assists), Boris Blank 25 Punkte (7 Tore, 18 Assists) und Ryan Button 22 Punkte (5 Tore, 17 Assists).
Es sind noch 10 Spiele in der Hauptrunde und noch nichts ist verloren. Es ist aber auch noch nichts gewonnen, und darum kommt es auf jeden Punkt an, den man ergattern kann. Die bisherige Saison der Iserlohner verlief so wunderbar und man konnte die Liga und alle Experten überraschen. Doch seit vier Spielen ist nun Sand im Getriebe ohne erkennbaren Grund. Es kommt also darauf an, dass man nun das Erreichte nicht wegwirft und sich auf die eigenen Tugenden besinnt. Starke Torhüter, eine konsequente Defensive, ein gutes Pass- und ein schnelles Aufbauspiel, Konzentration auf das Wesentliche, einfaches Hockey und keine Schnörkel. Und wenn der Puck dann endlich mal wieder im gegnerischen Kasten untergebracht ist, dann wird auch irgendwann die Blockade brechen. Dabei wird es sicher wieder eine Vielzahl Iserlohner Fans geben, die trotz der Übertragung auf LAOLA1.tv den kurzen Weg nach Düsseldorf antreten werden, um ihrem Team dabei zu helfen, die fünfte Niederlage in Folge zu verhindern. Doch die DEG wird ihrerseits bestrebt sein, die nächste Heimpleite zu verhindern und die Schwächephase der Roosters auszunutzen. Wer wird also die Oberhand behalten?