G A M E D A Y am Seilersee


Fr. 19.02.2016 - Eissporthalle Seilersee (Das Eiswerk) Iserlohn - Spielbeginn: 19:30 Uhr

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Spielleitung:
HSR Brill, Marcus
HSR2 Haupt, Bastian
LSR1 Borger, Dominic
LSR2 Eberl, Markus
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Die Begegnungen der Saison 2015/2016:
23.10.15 - IEC vs. AEV - 7 : 5
30.10.15 - AEV vs. IEC - 4 : 1
15.01.16 - AEV vs. IEC - 4 : 3
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Die Länderspielpause ist vorbei und es geht in die entscheidende Phase der Saison. Acht Spieltage stehen noch aus, bevor die Teilnehmer der Playoffs bzw. der Pre-Playoffs feststehen. Am Freitag kommt es nun zum letzten Gastspiel der Augsburger Panther am Seilersee, nach der Tabellensituation eigentlich eine klare Angelegenheit. Der Tabellenvierte empfängt den Zwölften, die Teams trennen 15 Punkte, doch kann man insbesondere in dieser Saison die Tabellensituation nicht immer als Indiz heranziehen. Dies gilt auch in dieser Begegnung, denn die Augsburger konnten schon zwei Spiele gegen die Roosters gewinnen, wobei sie zuletzt einen 1:3-Rückstand in einen 4:3-Sieg drehen konnten. Das erste Aufeinandertreffen am Seilersee konnten die Roosters für sich entscheiden, eins der torreichsten Spiele, welches die Fans im Sauerland bestaunen konnten.
Und Augsburg hat sich noch nicht aufgegeben, man kämpft um die Teilnahme an den Pre-Playoffs. Mit 61 Punkten steht man auf Platz 12, punktgleich mit Ingolstadt auf Platz 11. Und die Teams vor diesen beiden sind noch nicht so weit weg, dass man davon ausgehen muss, dass die Saison vorbei ist. Hamburg (Platz 10 – 62 Punkte), Köln (Platz 9 – 62 Punkte), Straubing (Platz 8 – 63 Punkte) und Mannheim (Platz 8 – 66 Punkte) sind noch in Schlagdistanz und können sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Zu Platz 6, der zur Zeit von Wolfsburg belegt wird, sind es für die Panther allerdings schon 12 Punkte, die direkte Qualifikation für die Playoffs scheint also in weiter Ferne zu sein. Trotzdem will das Team von Trainer Mike Stewart nicht aufgeben und wird den Roosters einen harten Kampf liefern, besonders nachdem man in der Pause Kraft tanken und den Kopf frei bekommen konnte. Zudem kann der Trainer aus dem Vollen schöpfen, denn auch T.J. Trevelyan steht nach seiner Verletzung (Schlüsselbeinbruch) wieder zur Verfügung.
Allerdings ist harter Kampf ein Stichwort, welches in dieser Spielzeit für die Panther steht, denn mit 847 Strafminuten sind sie hinter Mannheim (911 Strafminuten) das Team mit den meisten Strafen. Und dazu kommt die Tatsache, dass man mit Abstand die schwächste Unterzahl der Liga aufbieten kann, hier liegt die Quote bei 75,1% und man hat 55 Gegentore kassiert; allerdings konnte man auch schon acht Shorthander erzielen. Kassiert hat man davon allerdings auch schon elf Stück, auch hier ist man negative Ligaspitze. Insgesamt haben die Panther 22 Spiele gewonnen (drei nach Penaltyschießen) und 23 verloren (eins nach Penaltyschießen), in Overtime hat man bisher nicht gewonnen aber auch nicht verloren. Auswärts hat man 10 Siege eingespielt und 12 Spiele verloren. Es wird also kein Selbstläufer, wenn man beim heimstärksten Team der Liga zu Gast ist (16 Siege und 6 Niederlagen für die Roosters, nur ein mal blieb man auf heimischen Eis ohne Punkte). Vor der Pause konnten die Panther mit einem Auswärtssieg in Mannheim (2:1 nach PN) eine Niederlagenserie von fünf Spielen beenden und gegen einen direkten Kandidaten um die Pre-Playoffs punkten. Somit dürfte die Stimmung in Augsburg nicht all zu schlecht sein, man sieht weiterhin Licht am Ende des Playofftunnels.
Hinter Nürnberg ist Augsburg die Torfabrik der Liga, man hat bisher 140 Treffer erzielen können. Aber man hat auch 158 Tore kassiert und ist damit auch in dieser Wertung am Ende der Liga anzutreffen. Baustelle ist die Torhüterposition, denn mit dem Neuzugang Jeff Drouin-Deslauriers (3,47 Gegentore, 88,7% Fangquote) sowie dem unerfahrenen Benjamin Meisner (3,25 Gegentore, 88,5% Fangquote) bieten die Panther nur DEL-Magerkost zwischen den Pfosten auf. Dies trägt nicht dazu bei, dass das Team sicher auftritt und ist mit Sicherheit einer der Gründe, warum die Augsburger um die Teilnahme an den Pre-Playoffs zittern müssen. Interessant bei den Panthern der Ex-Iserlohner Thomas Holzmann, der vor der Saison aus München nach Augsburg wechselte und bisher seine besten Spielzeit in der DEL absolviert.
Hier die aktuelle Scorerwertung der Augsburg Panther: Jonathan Matsumoto 41 Punkte (15 Tore, 26 Assists), Andrew LeBlanc 39 Punkte (14 Tore, 25 Assists), Ben Hanowski 36 Punkte (17 Tore, 19 Assists), Mark Mancari 31 Punkte (8 Tor, 23 Assists), Ex-Rooster Thomas Holzmann 25 Punkte (12 Tore, 13 Assists), Michael Iggulden 24 Punkte (10 Tore, 14 Assists), TJ Trevelyan mit 24 Punkte (13 Tore, 11 Assists) und Braden Lamb 24 Punkte (5 Tore, 19 Assists).
Erleichtert konnten die Roosters nach dem letzten Spiel zu Hause gegen Straubing in die Länderspielpause gehen. Mit dem 3:2-Sieg konnte man eine Negativserie von fünf Niederlagen hintereinander, in der man nur einen Punkt ergattern konnte, beenden und mit einem Erfolgserlebnis in die nötige Pause gehen. Insbesondere in den Spielen gegen die Kellerkinder aus Krefeld und aus Schwenningen am 41. bzw. 42. Spieltag konnte man erkennen, dass die Beine der Roosters schwer sind und der Kopf nicht mehr so frei ist, wie noch in den Spielen davor. Man kam nie an die guten Leistungen heran, welche die Iserlohner unter die besten vier der Liga gebracht haben. Darum war man froh, dass es nun fünf freie Tage für die Spieler gegeben hat, in denen sie auf andere Gedanken kommen und die Akkus wieder aufladen können. Nach den fünf freien Tagen steht die Vorbereitung auf die schwere Schlussphase an, in der Mann noch vier Heimpartien (Augsburg, Nürnberg, Berlin, Köln) und vier Auswärtsspiele (München, Ingolstadt, Mannheim, Hamburg) bestreiten muss.
Jari Pasanen geht davon aus, dass man mit den bisher erreichten 76 Punkten das Saisonziel Platz 10 erreicht hat, auch wenn es rechnerisch noch möglich ist, aus den Playoff-Plätzen heraus zu fallen. Doch auch wenn das Restprogramm nicht einfach ist, es sollte für die Roosters drin sein, das Ziel zu erreichen. Und man formuliert sogar bereits, dass es nach dieser starken Saison bitter wäre, wenn man nicht wenigsten Platz vier und damit das Heimrecht erreichen würde. Möglich ist dies und das wäre ein phänomenaler Erfolg für das Team aus dem Sauerland, mit dem keiner intern wie extern gerechnet hat. Das Trainerduo hofft, dass mit der Pause auch die Spritzigkeit wieder bei allen zurück kommt, in den Spielen in Düsseldorf so wie beim Sieg gegen Straubing waren schon erste Ansätze zu erkennen. Man will das Team bewusst langsam an die entscheidende Saisonphase heranführen, um genug Körner für die schwere Zeit über zu behalten. Am Rande der Bande bemerkt: in der Länderspielpause wurde bekannt gegeben, dass Michel Périard in der nächsten Saison weiterhin für die Roosters die Schlittschuhe schnüren wird.
Nicht alle Spieler sind in den Urlaub gefahren, doch für zwei war der Urlaub tabu: Chris Connolly und Zach Hamill sollen durch ein spezielles Trainingsprogramm aufgebaut werden, wobei es bei Connolly um Rückgewinnung der Power geht, die ihm nach der Verletzungspause abhanden gekommen ist. Bei Hamill geht es darum die fehlende Vorbereitung zu kompensieren, wobei Pasanen schon formuliert hat, dass sie bei Hamill nicht gänzlich zu ersetzen ist. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich Pasanen im Tor entscheiden wird; bleibt er bei der Rotation oder entscheidet er sich für einen Goalie als feste Nummer 1. Auch die Reihenzusammensetzung könnte nach der Pause auf dem Prüfstand stehen, vielleicht überrascht er mit völlig neuen Konstellationen. Abzuwarten bleibt, welcher überzählige Ausländer auf die Tribüne muss, was sicher auch vom Gesundheitszustand der Spieler abhängt. In Überzahl stellen die Roosters das drittbeste Team der DEL (Quote 20,6%), in Unterzahl steht man mit einer Quote von 80,7% bei nur 34 Gegentoren im Mittelfeld. Man konnte bisher 5 Shorthander erzielen (alleine 2 im letzten Spiel gegen die DEG, die insgesamt erst vier kassiert hat) und hat die gleiche Anzahl selber kassiert.
Hier die Scorerwertung der Iserlohn Roosters: Luigi Caporusso 38 Punkte (16 Tore, 22 Assists), Mike York 37 Punkten (10 Tore, 27 Assists), Jason Jaspers 36 Punkte (14 Tore, 22 Assists), Nick Petersen 35 Punkte (18 Tore, 17 Assists), Brooks Macek 30 Punkte (14 Tor, 16 Assists), Boris Blank 26 Punkte (7 Tore, 19 Assists), Bobby Raymond 25 Punkte (11 Tore, 14 Assists) und Ryan Button 23 Punkte (5 Tore, 18 Assists).
Langsam wird es spannend, die heiße Saisonphase steht bevor. Und für die Roosters geht es nach der Pause darum dem Sieg gegen Straubing einen weiteren Folgen zu lassen, um den Druck auf Düsseldorf, Berlin und München zu erhöhen. Es geht aber auch darum die Wolfsburger und Nürnberger auf Distanz zu halten, um das so wichtige Heimrecht für sich verbuchen zu können. Die Berliner treten als Tabellenführer in Wolfsburg an, die Düsseldorfer reisen nach Straubing und München muss sich zu Hause gegen Nürnberg beweisen. Gejagte und Verfolger werden also punkte lassen und somit wäre ein Sieg ein nicht unerheblicher Schritt, um den Traum vom Heimrecht weiter träumen zu können. Für Augsburg lohnt ein Blick nach Köln, denn dort treffen die Haie auf die Freezers; Mannheim tritt nach dem Trainerwechsel zum schweren und richtungsweisenden Derby in Schwenningen an und Ingolstadt muss sich gegen Krefeld durchsetzen, die sich zuletzt mit zwei Siegen aufgemacht haben, die rote Laterne endlich los zu werden. Es verspricht also ein spannender Spieltag zu werden, bei dem die Iserlohn Roosters bei einem Sieg durchaus einen Schritt in die richtige Richtung machen können.