DEL - Playoffs 2015/2016 - Viertelfinale Spiel 5
G A M E D A Y am Seilersee

gg.
Mi. 24.03.2016 - Eissporthalle Seilersee (Das Eiswerk) Iserlohn - Spielbeginn: 19:30 Uhr

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Spielleitung:
HSR Brill, Marcus
HSR2 Schukies, Gordon
LSR1 Kowert, Andreas
LSR2 Schelewski, Robert
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Die Begegnungen der Saison 2015/2016:
16.03.16 - IEC vs. NIT - 4 : 0
18.03.16 - NIT vs. IEC - 4 : 2
20.03.16 - IEC vs. NIT - 1 : 4
22.03.16 - NIT vs. IEC - 7 : 1
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Wenn ich ehrlich bin, dann fällt es mir schwer irgendwas zu dem morgigen Spiel zu schreiben. Der Fruststachel sitzt wirklich tief und er lässt sich nicht so einfach rausziehen. Doch ich werde es mal probieren!
Wer hätte schon damit gerechnet, dass es eine so klare Angelegenheit wird. Ja, viele haben gesagt, Nürnberg ist das Schlimmste, was passieren konnte und das scheint sich auch zu bewahrheiten. Aber mit so einem Auftreten der Iserlohn Roosters hat glaube ich niemand gerechnet. Iserlohn 8 Tore, Nürnberg 15 Tore, die Serie steht 1:3 gegen die Roosters und am Gründonnerstag zählt es. Wird man sich sang- und klanglos aus den Playoffs verabschieden und damit vielen Fans, den Verantwortlichen und vor allem sich selbst eine große Enttäuschung bereiten oder wird das Team Charakter zeigen und es wenigstens versuchen?
Fakt ist, bisher haben die Trainer und die Mannschaft den Schlüssel nicht gefunden, der das Schmuckkästchen der Icetigers öffnet. Man ist körperlich unterlegen, man hat Angst, das Aufbauspiel der Hauptrunde greift nicht, es will einfach nichts gelingen. Bisher wurde aber auch noch nichts geändert und vielleicht liegt hier der größte Fehler. Man kann nicht auf eine Strategie bauen und an ihr festhalten, die sowas von gar nicht funktioniert und nicht umsetzbar zu sein scheint. Das Trainerduo musste reagieren, bisher haben sie es nicht getan. Und offenbar wird man das auch morgen nicht tun, so zumindest lässt es die heimische Presse, die stark mit dem Club verbunden ist (come-on.de - MiHei) druchblicken. Und auch seitens der Vereinsführung und des Managements ist nichts zu hören, kein Aufschrei ... gar nichts! Wäre es dafür nicht längst mal Zeit gewesen?
Am Donnerstag nun will man versuchen die Talfahrt zu stoppen und will sich in die Serie zurückkämpfen. Noch ist die Serie nicht verloren, aber die Hoffnung, die ja eigentlich zuletzt stirbt, will nur schwerlich aufkommen. Als Fan der Roosters wäre man ja schon zufrieden, wenn sich das Team nicht in sein Schicksal ergibt und dagegen hält ... wenn man dann verliert, dann sollte es so sein. Doch zeigen die vielen Kommentare, dass man es dem Team nicht zutraut und man muss sich fragen: traut sich das Team selbst die Wende noch zu? Im Tor soll wieder Mathias Lange auflaufen, ggf. kann auch Brad Ross wieder mitmischen, der nach dem Oblinger-Check am Sonntag vorerst pausieren musste. Ansonsten bleibt abzuwarten, ob vielleicht Zach Hamill auf dem Eis stehen wird und für ihn ein anderer Kontigentspieler auf die Tribüne muss. Viele Stimmen fordern ein Exempel, doch kann man das wirklich statuieren, wen will man da nehmen? Denn es ist nicht nur einer, der für das bisherige Abschneiden verantwortlich ist.
Und Nürnberg? Die Icetigers können sich in Ruhe in das Spiel begeben, denn selbst bei einer Niederlage würde man als nächstes wieder zu Hause Matchball zwei von drei verwandeln können und in Nürnberg hat Iserlohn bisher gar kein Bein an die Erde oder besser aufs Eis bekommen. Es ist nicht zu erwarten, dass Nürnberg das Spiel auf die leichte Schulter nehmen wird, da werden die Trainer schon gegenarbeiten. Doch ist die Versuchung groß die Iserlohner nicht mehr ernst zu nehmen, war die Gegenwehr doch bisher sehr übersichtlich. Aber die Icetigers haben viel Erfahrung in den Reihen und zudem sind sie in den letzten zwei Tagen nicht geschrumpft. Man wird weiter das körperliche Spiel in die Waagschale werfen und am Ende wird man sehen, ob sich das wieder auszahlt.
Es zählt für die Roosters, ein Sieg ist Pflicht wenn man nicht jetzt schon in den Urlaub gehen will. Ein so frühes und vor allem herzloses Ausscheiden würde das Erreichte weit in den Schatten stellen und viel kaputt machen. Des Fans Seele ist schon am Brodeln, noch so ein Auftritt wie am Dienstag in Nürnberg und die Stimmung würde überkochen ... allerdings nicht im positiven Sinne!
Auch wenn viele keine Lust mehr haben sich für ihre Roosters einzubringen, doch müssen auch wir Fans ein Zeichen setzen und dem Team zumindest eine Chance einräumen. Dafür müssen auch wir Gas geben, in der Hoffnung, dass wir das Team erreichen, dass der Funke überspringt, dass unsere Roosters Vollgas-Hockey spielen, um sich den Respekt der Fans zurück zu holen. Tut man das nicht, dann wird es wohl zu einem grausamen Abschluss für ein Team kommen, was in der Hauptrunde so zu begeistern wusste!
Never stop fighting, das steht auf dem Teamposter, welches zu Saisonbeginn verteilt wurde ... dieses Motto gilt es nun mit Leben zu füllen, um das Unmögliche vielleicht doch noch möglich zu machen! Das gilt für das Team, aber auch für uns Fans.
In diesem Sinne ... happy Playoffs!
Unter Eishockey-Profis gilt die Eissporthalle am Seilersee als einer der schlimmsten Orte auf Erden. Ach was, es ist die "Hölle", sagen die meisten.
(Süddeutsche Zeitung - Februar 2017)