

So. 02.10.2016 - Königpalast, Krefeld - Spielbeginn: 16:30 Uhr

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Spielleitung:
HSR Brill, Marcus
HSR2 Bauer, Stephan
LSR1 Kowert, Andreas
LSR2 Schelewski, Robert
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Die Begegnungen der Saison 15/16:
18.10.2015 - KRE vs. IEC - 1 : 2
04.12.2015 - IEC vs. KRE - 3 : 0
26.12.2015 - IEC vs. KRE - 6 : 2
29.01.2016 - KRE vs. IEC - 2 : 1 OT
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Am sechsten Spieltag geben die Iserlohn Roosters ein Gastspiel beim NRW-Konkurrenten aus Krefeld und werden versuchen endlich Boden gut zu machen. Zuletzt entwickelte sich Iserlohn zum Angstgegner der Seidenstädter, teilweise musste man empfindliche Niederlagen einstecken. In der letzten Spielzeit dann konnte man endlich wieder einen Sieg gegen die Roosters feiern, als man am 29.01. diesen Jahres mit 2:1 nach Overtime gewinnen konnte. Krefeld will natürlich versuchen an diesen Erfolg anzuknüpfen. Für die Roosters geht es darum irgendwie in die Saison zu kommen, denn es läuft gar nichts zusammen. Fünf Niederlagen nach fünf Spielen und ein magerer Punkt auf der Habenseite, da ist viel Luft nach oben.
In Krefeld hat sich einiges geändert, nachdem in der letzten Spielzeit Rick Adduono seinen Trainerposten räumte und durch Franz Fritzmeier ersetzt wurde. Der Wechsel führte zwar nicht dazu, dass die Pinguine die Playoffs erreichten, aber es war doch eine Aufbruchstimmung zu bemerken, die nun zum Start der neuen Spielzeit weiter fortgesetzt wurde. 13 Abgänge waren zu verzeichnen, wobei viele davon bewusst erfolgt sind (z. B. Tomas Duba (EBEL), Scott Valentine (Augsburg), Oliver Mebus (Nürnberg), David Fischer (EBEL), Andreas Driendl (DEL2), Dominik Meisinger (DEL2), Henrik Eriksson (SUI), Yared Hagos). Dem gegenüber stehen 10 neue Spieler, die für die Krefelder aufs Eis gehen und versuchen wollen, nach Platz 10 (ausscheiden in den PPO gegen WOB) und Platz 13 in den letzten Jahren die Qualifikation für die Playoffs zu erreichen.
Im Tor setzt man auf den dänischen Nationalgoalie Patrick Galbraith, der es schaffte sich gegen den Zuschauerliebling Tomas Duba durchzusetzen. Er muss allerdings nun unter Beweis stellen, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist und das Team zu Siegen führen kann. Als Backup fungiert der 22-jährige Patrick Klein, der sich durchaus Chancen ausrechnet den anderen Patrick im Tor unter Druck setzen und ihm den Platz zwischen den Pfosten streitig machen zu können. In der Defensive wurden drei neue Spieler unter Vertrag genommen. Hierzu zählen Timothy Hambly, der aus Wolfsburg in die Seidenstadt wechselte, sowie Kyle Klubertanz, den es aus Nürnberg nach Krefeld verschlagen hat. Dritter Neuzugang in der Verteidiger ist der in Iserlohn nicht ganz unbekannte Mike Little, der allerdings am Seilersee über einen Tryout-Vertrag in der Vorbereitung zur letzten Spielzeit nicht hinaus kam. Allerdings erwies er sich in der DEL2 bei den Kassel Huskies als Punktmaschine, als der kleine Amerikaner in der Hauptrunde 39 Punkte (12 Tore, 27 Assists) für sich verbuchen konnte. Ob er das auch in der DEL zu leisten im Stande ist, muss er nun unter Beweis stellen.
In der Offensive kann man weiterhin auf arrivierte Kräfte wie Daniel Pietta und Martin Schymainski setzen, wobei letztgenannter aufgrund einer Erkrankung (Pfeiffersches Drüsenfieber) sicher noch einige Zeit brauchen wird, um an die Leistungen der letzten Jahre anknüpfen zu können. Zudem steht Herberts Vasilijevs mit seinen 40 Jahren weiterhin für die Krefelder auf dem Eis, um mit seiner Erfahrung dem Team zu helfen. Hinzu kommen mit Marco Rosa aus Wolfsburg und Mark Mancari aus Augsburg zwei DEL-erfahrene Spieler, kurzfristig wurde aufgrund der Erkrankung von Schymainski aus Köln der Schwede Dragan Umicevic verpflichtet. Als Ergänzung sind der Bruder von Roosters-Verteidiger Dieter Orendorz Kevin Orendorz sowie Patrick Klöpper (beide aus Bremerhaven) zu sehen, die dem Kader mehr Tiefe geben und als junge Talente reifen sollen. Königstransfer ist allerdings die Rückkehr von Marcel Müller, der nach einem nicht so erfolgreichen Jahr in Hamburg wieder für Krefeld auf Torejagd geht. Nachdem er in der Saison 2014/2015 von Köln nach Krefeld wechselte und in 32 Spielen 35 Punkte erzielen konnte (19 Tore, 16 Assists), wechselte er zu den Freezers, konnte dort aber nie völlig überzeugen. Nun ist er zurück bei den Pinguinen und will dabei helfen, dass Krefeld wieder eine feste Größe im Spiel um die Playoffteilnahme wird.
Allerdings läuft es auch bei den Krefeldern eher weniger positiv. Einem Sieg gegen Mannheim in Spiel 1 der Saison, welches mit einer munteren Massenkeilerei endete, nachdem die Pinguine mit 4:3 siegreich vom Eis gingen, folgten inzwischen vier Niederlagen, zuletzt am Freitag in Ingolstadt (2:4). Mit vier Punkten steht man aktuell bei einem Torverhältnis von 13:18 auf Platz 12, punktgleich mit Bremerhaven. Es wird also am Sonntag zu einem Kellerduell kommen, bei dem die Roosters versuchen wollen von den Punkten mit Krefeld gleich zu ziehen.
Scorerliste der Krefeld Pinguine:
Daniel Pietta 6 Punkte (2 Tore, 4 Assists), Mark Mancari 5 Punkte (5 Assists), Martin Schymainski 4 Punkte (2 Tore, 2 Assist), Lukas Koziol 3 Punkte (3 Tore), Marcel Müller 3 Punkte (2 Tore, 1 Assist), Collins 3 Punkte (1 Tor, 2 Assists) und Dragan Umicevic 3 Punkte (3 Assists).
Die Roosters halten weiterhin die rote Laterne fest in ihren Händen. Nach der klaren 1:6-Niederlage gegen Wolfsburg vom Freitag auf eigenem Eis ist das Umfeld völlig sprachlos. Das Team, welches auf dem Papier so gut ausschaut, bringt die zu erwartende Leistung nicht auf das Eis. Und es ist so langsam auch nicht mehr mit der fehlenden Vorbereitung zu entschuldigen, zu viel liegt vorne wie hinten im Argen. Pasanen und Bartman versuchten zwar über Reihenumstellungen eine Verbesserung zu erzielen, doch dies misslang völlig. Nach einem recht annehmlichen Start kassierte das Team wieder ein unnötiges Gegentor nach einem einfachen Fehler und falschem Stellungsspiel. Am Ende war die Niederlage sicher zwei Tore zu hoch, begünstigt durch eine fulminante Leistung des Schiedsrichtergespanns, aber an der Niederlage selbst gibt es nichts zu rütteln, diese war verdient. Was wird man nun tun am Seilersee, die Ratlosigkeit war Jari Pasanen nach dem Spiel anzusehen.
Man hat nicht viel Zeit bis zum Sonntag, wirklich entscheidende Änderungen wird man eh nicht durchführen können. Es scheint, als wenn das Team als solches nicht miteinander harmoniert und nicht miteinander funktioniert. Zudem ist das System welches man sich auf die Fahnen geschrieben hat, offenbar mit den Spielern nicht umzusetzen. Somit bleibt nur ein Systemwechsel, Reihentausch ist keine Option mehr. Doch wird das nicht mit einer Trainingseinheit am Samstag zu bewerkstelligen sein. Und es steht die Frage im Raum, was passiert nach einer möglichen Niederlage am Sonntag? Es ist zu erwarten, dass seitens der Roosters gehandelt wird, Möglichkeiten bestehen unterschiedliche: weitere Spieler verpflichten, Spieler auf die Tribüne setzen, Trainer entlassen ... die Auswahl ist gegeben. Es bleibt abzuwarten wie viel Geduld man noch aufbringen kann und will. Fehlen wird am Sonntag voraussichtlich Brad Ross, der nach einer vermeintlichen Tätlichkeit gegen einen Schiri mit einer Disziplinarstrafe vom Eis geschickt wurde. Auch bleibt abzuwarten ob Louie Caporusso zur Verfügung stehen wird, er verließ das Eis im letzten Drittel verletzt. Blair Jones steht weiterhin nicht zur Verfügung (doppelter Kieferbruch). Im Tor wird vermutlich Mathias Lange stehen, um Chet Pickard nach den sechs Gegentore eine Verschnaufpause zu gönnen.
Scorerliste der Iserlohn Roosters:
Ryan Button 4 Punkten (4 Assists), Ashton Rome 3 Punkte (3 Tore), Blair Jones 3 Punkte (3 Assists), Jason Jaspers 2 Punkte (1 Tor, 1 Assist), Blain Down 2 Punkte (2 Tore) und Troy Milam 2 Punkte (1 Tor, 1 Assist).
Wo wird die Reise der Roosters hingehen, was wird am Sonntag passieren? Aktuell ist man mit 22 Gegentoren die Schießbude der Liga, eine Stärke der letzten Jahre ist nicht mehr gegeben. Das liegt aber nicht an den beiden Goalies, vielmehr am Defensiverhalten des gesamten Teams und an den vielen individuellen Fehler, die leider zu häufig gemacht werden. Und auch das Toreschiessen klappt nicht, erst 8 Tore konnten erzielt werden; die Tormaschine der letzten Spielzeit stottert gewaltig. Gegen Krefeld muss ein Sieg her, sonst verliert man schon nach dem sechsten Spieltag den Anschluss an den Rest der Liga.