G A M E D A Y am Seilersee


Mi. 19.10.2016 - Eissporthalle Seilersee (Das Eiswerk) Iserlohn - Spielbeginn: 19:30 Uhr

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Spielleitung:
HSR Piechaczek, Daniel
HSR2 Schukies, Gordon
LSR1 Kowert, Andreas
LSR2 Schelewski, Robert
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Die Begegnungen der Saison 2015/2016:
13.09.15 - IEC vs. EBB - 3 : 2
06.12.15 - EBB vs. IEC - 3 : 0
30.12.15 - EBB vs. IEC - 1 : 2
26.02.16 - IEC vs. EBB - 4 : 3
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Englische Woche in der DEL und für die Roosters ist diese mit einem Heimspiel gegen die Eisbären aus Berlin verbunden, die nach ihrem Match in Bremerhaven, welches sie überraschend mit 1:3 verloren, nun wieder den Blick nach vorne richten wollen. Die Roosters blicken auf ein 6-Punkte-Wochenende zurück, der Blick zurück lohnt sich also, doch möchte man nun den nächsten Schritt machen und dem Heimsieg gegen München (2:1) und dem überraschend starken Auftritt in Schwenningen (3:2) den nächsten Dreier folgen lassen. Mit einem Sieg würde man sogar Berlin überholen, die Eisbären haben aktuell 15 Punkte auf der Habenseite, Iserlohn konnte den Anschluss ans Mittelfeld herstellen und steht zur Zeit bei 13 Punkten. Die Berliner sind dabei im Spielfluss und die englischen Wochen gewöhnt, da man als letzten deutsches Team in der CHL vertreten ist und letzte Woche das Achtelfinale erreicht hat (2:1-Sieg gegen Zug).
In Berlin setzen Trainer Uwe Krupp, Manager Peter John-Lee und Sportdirektor Stefan Ustorf auf Kontinuität und deshalb hat man nur wenig Veränderung im Kader vorgenommen. Es gibt zwar einige Abgänge zu verkraften, man ist sich aber sicher, dass man mit den neuen Kräften durchaus adäquaten Ersatz gefunden hat, mit denen der Angriff auf den achten Meistertitel erfolgreich sein kann. Bei den Abgängen sind mit Henry Haase (DEG) und TJ Mulock (Köln) zwei langjährige Spieler dabei, die sich einer neuen Herausforderung stellen wollen. Dazu kommen u. a. Milan Jurcina (Nürnberg), Petr Pohl (Ingolstadt), der Ex-Iserlohner Mark Bell (Karriereende), Mark Olver (AHL) und Nachwuchsspieler Vladislav Filin (Nürnberg).
Im Tor setzt man weiter auf die bewährte Karte Petri Vehanen, der 38-jährige Finne war mit ein Garant dafür, dass man in der letzten Spielzeit in der Hauptrunde den zweiten Platz erreichen konnte (Fangquote 92,04%, Gegentorschnitt 2,57). Als Vielspieler wird es für seinen Backup Maximilian Franzreb, der von Hamburg an die Spree wechselte, schwierig werden Eiszeit zu bekommen, wenn der Finne unverletzt bleibt. Die Defensive blieb trotz der Abgänge vorerst ohne wirkliche Neuverpflichtung, man setzt auf die Karte der Jugend. Mit Jonas Müller (20), Kai Wissmann (19) und Maximilian Adam (18 – Förderlizenz für Weißwasser) stehen drei junge Verteidiger zur Verfügung, die nun ihre Chance in der DEL erhalten.
Im Sturm ist natürlich zuerst Nick Petersen zu nennen, der nach zwei Jahren in Iserlohn nun für die Eisbären auf Torejagd geht. Und er scheint sich in Berlin wohl zu fühlen, führt er aktuell die Scorerwertung der DEL an und wurde im September zum Spieler des Monats gewählt. Nicht vergessen sind seine Tore für die Roosters, insbesondere sein heißer Tanz mit der kompletten DEG-Abwehr, den er mit einem Tor abschloss. Aber es steht weiterhin viel Kritik im Raum, den zeigte er nach der Bekanntgabe seines Wechsels nicht mehr die überragenden Leistungen, die viele Fans von ihm erwartet hätten, die Personalie Petersen bleibt zweischneidig. Mit Jamie MacQueen wurde ein Spieler geholt, der in der DEL2 für Kassel eine klasse Saison gespielt hat, man traut ihm zu sich auch in der DEL durchzusetzen. Aus der Schweiz wurde der erfahrene Kyle Wilson verpflichtet, der vorher in der KHL und in Schweden sein Geld verdient hat, zuletzt aber weniger zum Zug kam. Mit dem jungen Daniel Fischbuch wurde ein deutsches Talent aus Düsseldorf in die Hauptstadt gelotst.
30 Tore konnten die Berliner inzwischen schon erzielen, wobei insbesondere Nick Petersen seine Treffsicherheit unter beweis gestellt hat. Kassiert hat man allerdings auch schon 30 Treffer, damit ist das Torverhältnis ausgeglichen. Als Schwachpunkt kann man die Spezialteams der Berliner bezeichnen, denn weder in Über- noch in Unterzahl weisen die Statistiken Spitzenwerte auf (Überzahl 14,29%, Unterzahl 63,04%). Auswärts konnten die Berliner schon drei Siege erzielen, die Iserlohner sollten also gewarnt sein.
Scorerwertung der Eisbären Berlin:
Nick Petersen 15 Punkte (9 Tore, 6 Assists), Darin Olver 8 Punkte (4 Tore, 4 Assists), Frank Hördler 8 Punkte (3 Tore, 5 Assists), Daniel Fischbuch 7 Punkte (2 Tore, 5 Assists), Micki Dupont 7 Punkte (1 Tor, 6 Assists), Jamie MacQueen 6 Punkte (2 Tore, 4 Assists) sowie drei Spieler mit 4 Punkten (Kai Wissmann 1/3, Kyle Wilson 1/3, Andre Rankel 3/1).
In Iserlohn konnte man förmlich das Durchatmen vernehmen, nachdem man das erste 6-Punkte-Wochenende feiern konnte. Dabei war gegen München insbesondere der Faktor Kampf im Vordergrund, über den man ins Spiel fand. Aber auch die Defensivleistung war hervorragend, kassierte man gegen den besten Angriff der Liga immerhin nur ein Tor. Die Fehlerrate wurde erheblich runtergefahren, insbesondere beim Spielaufbau aus der Defensive und man blieb von der Strafbank weg. Diesen Trend konnte man in Schwenningen fortsetzen und bewies zwei Drittel lang, dass man das System von Pasanen und Bartman endlich verinnerlicht hat und erfolgreich aufs Eis bringen kann. Dazu kam dann gegen die Wildwings noch eine extreme Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Auch hervorheben muss man, dass die Neuzugänge im Angriff endlich angekommen zu sein scheinen. Dizzy hängt sich immer rein und inzwischen trifft er regelmäßig. Jones zeigt trotz seiner Kieferverletzung von Wechsel zu Wechsel sein Können, schoss endlich sein erstes DEL-Tor und wird sicher noch zu einem ganz wichtigen Baustein bei den Roosters werden. Und auch Greg Rallo konnte endlich zeigen, dass er weiß wo das Tor steht und wie man den Puck hinter dem Keeper einschlagen lassen kann. Mit seinen zwei Toren war er maßgeblich am Auswärtserfolg beteiligt, seine Formkurve zeigt nach oben.
Es scheint sich endlich zu fügen bei den Roosters, die Reihen funktionieren miteinander und die Harmonie stellt sich langsam ein. Auch wenn Pasanen im letzten Drittel die Reihen umstellte, die Grundaufstellung scheint gefunden. Etwas schwächer war zuletzt die Reihe mit den jungen Wilden Shevyrin, Friedrich und „Jungbrunnen“ Blank; aktuell ist dies eher eine Torverhinderungsreihe, die den anderen eine Ruhepause ermöglichen soll. Die Defensivreihen scheinen sich auch gefunden zu haben. Mit dem Neuzugang Larsson an seiner Seite, findet scheinbar auch Hannu Pikkarainen zu einer gewissen Stabilität und setzt Akzente nach vorne. Milam erspart sich riskante Pässe, Fischer, Periard und Orendorz stehen recht solide. Einzig Ryan Button neigt weiterhin zu Leichtsinnsfehlern, doch wird er diese sicher auch noch in den Griff bekommen. Die Überzahl bleibt eine Baustelle, eine Quote von 11,63% ist einfach schwach; dafür gehört man in Unterzahl mit einer Quote von 82,86% zu den besten Teams in der Liga.
Ob Caporusso gegen Berlin wieder dabei sein kann wird sich zeigen müssen, die Wahrscheinlichkeit ist aber eher gering. Und solange Marcel Kahle seinen Job so solide verrichtet, sollte sich Caporusso alle Zeit nehmen, die nötig ist, um wieder richtig Fit für die Roosters auf Torejagd zu gehen. Zu klären ist dann noch die Situation mit Ashton Rome, über die weiterhin nur spekuliert wird. Bisher äußert sich keiner offen zu dem Sachverhalt, es bleibt abzuwarten, ob sich das die Woche ändern wird. Im Tor wird voraussichtlich wieder Matze Lange stehen (90,79% Fangquote, Gegentorschnitt 2,77), auch wenn Chet Pickard als frischgebackener Vater am Mittwoch wieder zur Verfügung stehen sollte.
Scorerwertung der Roosters:
Blaine Down 7 Punkte (5 Tore, 2 Assists), Ryan Button 7 Punkten (7 Assists), Troy Milam 6 Punkte (1 Tor, 5 Assists), Jason Jaspers 5 Punkte (3 Tor, 2 Assist), Dave Dziurzynski 5 Punkte (3 Tore, 2 Assists), Blair Jones 4 Punkte (1 Tor, 3 Assists), Greg Rallo 4 Punkte (2 Tore, 2 Assists), Ashton Rome 3 Punkte (3 Tore), Christopher Fischer 3 Punkte (1 Tor, 2 Assists), Michel Periard 3 Punkte (3 Assists) und Brad Ross 3 Punkte (3 Assists).
Es ist ein umkämpftes Spiel zu erwarten, denn beide Teams wollen ihren Blick weiter nach oben in der Tabelle richten. Die Eisbären wollen zurück in die Erfolgsspur und die Roosters wollen den Tabellenkeller hinter sich lassen. Ein Faktor werden sicher wieder die Fans sein, die das Team in den letzten beiden Heimspielen toll unterstützt haben, obwohl der Start der Iserlohner so schlecht verlaufen ist. Das Team hat es ihnen mit zwei Heimsiegen in Folge gedankt und gegen Berlin soll nun der dritte folgen. Berlin ist zwar ein unbequemer Gegner, doch ist den Roosters nach der zuletzt gesehenen Leistungssteigerung zuzutrauen, auch Berlin ohne Punkte nach Hause zu schicken.