evtuchevskifuerarme hat geschrieben:Mädels, was ich nicht verstehen kann, ist die Ignoranz hier, die Voreingenommenheit, Pauschalisierungen und Mutmaßungen. Macht euch ´mal locker.
Gewalt ist leider in unserer Gesellschaft überall vorhanden, nicht nur beim Sport. Warum sollte da Hockey eine Ausnahme bilden, eine "Insel der Glückseligen"? - Dies macht es gewiss nicht besser, ist aber - und hier nochmals das "leider" - eine Tatsache.
Wer hat den jetzt wen draußen angepöbelt? Gab es Handgreiflichkeiten? Wenn ja, vom wem? Wenn ja, waren diese Auseinandersetzungen stärker/umfangreicher als bei jeder Dorfkirmes oder wollte sich hier vielleicht entweder die Polizei oder die Presse aufspielen oder interessant machen?
Kapuzenpulli: Auch meine Freunde und ich besuchen die Spiele immer im Hoodie, entweder komplett schwarz oder blau mit weißem Roosters-Motiv. Wir finden die unförmigen Trikots (Marke "Zirkuszelt") albern, wenn man nicht selbst Aktiver ist. Wir stehen auch manchmal in Gruppen vor der Halle. Dennoch hat noch niemand von uns irgendwem ein Haar gekrümmt.
Wir mögen die Ultras. Aber ich würde für niemand, dies gilt aber nicht nur für Ultras, die Hand ins Feuer legen. Bei den Ultras ist mir viel zu viel Testosteron unterwegs.
Zunächst @Judge: Ich glaube so weit liegen wir nicht auseinander. Lediglich ob man aus bisherigen Vorfällen begründet ableiten kann, ob dieser Vorfall aufgrund meiner oben beschriebenen Herleitung gleichen Gruppen zugerechnet werden kann. Lassen wir es so stehen.
@evtuchevskifuerarme:
Normalerweise lasse ich andere Meinungen gelten, lasse sie unkommentiert stehen oder versuche es zu relativieren (wie bei Judge oben). Man kommt irgendwie auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner. Aber hier nicht.
Zitat: "Gewalt ist leider in unserer Gesellschaft überall vorhanden, nicht nur beim Sport. Warum sollte da Hockey eine Ausnahme bilden, eine "Insel der Glückseligen"? --> Absolut falsch. Gerade im Eishockey war und ist es so, dass es keine Anfeindungen gibt. Das hat Eishockey immer ausgezeichnet. Fans stehen nebeneinander und es gibt nicht wie im Fussball Schlägereien.
Zitat(e):" Wer hat den jetzt wen draußen angepöbelt? Gab es Handgreiflichkeiten? Wenn ja, vom wem? --> Ja. Gab es. Im Beklopptenforum wurde berichtet, dass ein Düsseldorfer reichlich zugerichtet wurde. Hier wurde emotionslos die Lage beschrieben bzw. was gesehen wurde ohne Schuldzuweisungen. Dem ist Glauben zu schenken.
"Wenn ja, waren diese Auseinandersetzungen stärker/umfangreicher als bei jeder Dorfkirmes" --> Absolut daneben, was hier geschrieben wird. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass jede Schlägerei bis auf Kirmesniveau zu tolerieren wäre. Das ist die Aussage hier und nicht zu tolerieren.
"oder wollte sich hier vielleicht entweder die Polizei oder die Presse aufspielen oder interessant machen?" --> Weder die Polizei oder die Presse haben hier ausführlich berichtet. Die Polizei gar nicht, die Presse nur am Rande. Völlig daneben hier den schwarzen Peter anderen zuzuschieben.
Zitat: "Auch meine Freunde und ich besuchen die Spiele immer im Hoodie, entweder komplett schwarz oder blau mit weißem Roosters-Motiv. Wir finden die unförmigen Trikots (Marke "Zirkuszelt") albern, wenn man nicht selbst Aktiver ist. Wir stehen auch manchmal in Gruppen vor der Halle. Dennoch hat noch niemand von uns irgendwem ein Haar gekrümmt." --> Hier verdrehst du meine Argumentation. Sicher hast du Recht, dass nicht jeder in Kapuzenpulli verdächtig ist. Genau das habe ich auch NICHT gesagt. Die Herleitung erfolgt genau anders herum (siehe meine Argumentation oben). Wenn eine Gruppe "Kapuzenpullis" dort sich verammelt und unter Beobachtung steht, muss sich jene Gruppierung in der MItte nicht wundern, wenn man sie zwangsläufig in Verbindung bringt. Schließlich sind sie durch ein solches Verhalten oft aufgefallen. Im übrigen: Gleiche Kleidung wird getragen, welche zudem als Abgrenzung genutzt wird (legitim). Aufgrund dieser Merkmale ist es völlig legitim zu behaupten, dass man diese Gruppe der Mitte zuordnet - wenn auch nicht zu 100% sicher ist.
Zitat: "Wir mögen die Ultras. Aber ich würde für niemand, dies gilt aber nicht nur für Ultras, die Hand ins Feuer legen. Bei den Ultras ist mir viel zu viel Testosteron unterwegs. --> Genau das ist es. Emotionen und Testosteron dominieren. Hier werden politische Statements abgegeben. Man beruft sich auf Werte und Tradition. Genau das ist es, was nur Fassade ist und eigentlich niemand Ernst nehmen kann und sollte. Denn es ist nur Fassade. Ob bewusst oder unbewusst, kann ich nicht beurteilen:
1. Werte und Traditionen werden gelebt und übergeben. Von Generation zu Generation. Hier gibt es aber nur eine Generation, welche schätzungsweise zwischen 15 und 25 Jahre (?) ist.
2. Tradition ist es auf der Tribüne als regelmäßiger Fan Trikot oder Kutte und oder Schal (länger her) zu tragen. Eben genau jenes passiert hier nicht. Man grenzt sich durch Hoodies (legitim) ab. Eigene Utensilien (Schals) werden genutzt (legitim). Man grenzt sich (legitim) ab. Genau das Gegenteil von Tradition.
2. Tradition ist es in Iserlohn, Eishockey zu feiern und die Ganze Halle mit einzubinden. Genau das passiert nicht. Durch Aktionen wie am Sonntag (Gesang) isoliert man sich.
3. Du schreibst "wir mögen die Ultras. [...] Bei den Ultras ist mir viel zu viel Testosteron unterwegs". Dies ist ein Widerspruch. Ich muss zugeben, diesen Widerspruch habe ich selber erlebt. Und genau das ist es, was die Akzeptnanz der Ultras/Mitte noch am Leben hält. Es wird teils gute Stimmung gemacht. Und das ist es anscheinend, was diesen ganzen (testosterongesteuerten Mist) legitimiert. Der Support legitimiert anscheinend alles.
Der Output, der mir immer wieder auffält, sind Probleme mit Ordnern und Polizei und Auseinandersetzungen, politische Statements sowie der Ursprung dieser Diskusion: Ein Nicht-Dazugehören oder Anders-Sein-Wollen, wie es sich durch Kleidung und vor allem durch Ignoranz der Gesänge anderer und Überstimmen dieser mal wieder am Sonntag gezeigt hat.
All das hat nichts mit Tradition zu tun